Grüne müssen Parteispitze neu wählen

Trier · Erst im Januar hatten die Grünen ihren neuen Vorstand gekürt - nun muss die Parteispitze erneut gewählt werden. Grund ist der Rücktritt von Vorstandssprecher Rainer Landele. Seine Kollegin Sarah Jakobs, an der es im April heftige Kritik gegeben hat, will wieder kandidieren.

 Zurückgetreten: Rainer Landele (45) hat sein Amt als Vorstandssprecher der Grünen niedergelegt, Vorstandskollegin Sarah Jakobs (21) muss deshalb erneut zur Wahl antreten. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Zurückgetreten: Rainer Landele (45) hat sein Amt als Vorstandssprecher der Grünen niedergelegt, Vorstandskollegin Sarah Jakobs (21) muss deshalb erneut zur Wahl antreten. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Nur neun Monate nach ihrem Eintritt in die Partei war Sarah Jakobs im Januar 2013 zur Vorstandssprecherin der Trierer Grünen gewählt worden. Dass die 21-Jährige die Partei ausgerechnet in die Bundestagswahl und auch in die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führen sollte, bereitete manchen Grünen Unbehagen. Doch durch die Wahl des langjährigen partei- und wahlkampferfahrenen Rainer Landele als gleichberechtigten Vorstandssprecher schien die Sache ausgewogen.

Doch dann krachte es offenbar im Vorstand - allerdings nicht zwischen dem als hitzköpfig geltenden Landele und der selbstbewussten Aufsteigerin. "Es gab Differenzen zwischen Rainer und einem anderen Vorstandsmitglied - allerdings ging es dabei um persönliche Dinge und nicht um einen politischen Konflikt", bestätigt Jakobs. Deshalb sei Landele, der gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, am Dienstag von seinem Amt zurückgetreten.

Als sein Nachfolger bot sich Wolf Buchmann an, der bis dato dem Grünen-Vorstand als Schatzmeister angehört hat. Eine einfache Nachwahl macht allerdings die Parteisatzung unmöglich. Nur drei Monate vor der Bundestagswahl soll die Neuwahl nun möglichst schnell über die Bühne gehen, als Termin ist der 29. Juni angesetzt. "Ich werde auf jeden Fall wieder kandidieren", sagt Sarah Jakobs, die im April insbesondere aus Reihen der grünen Stadtratsfraktion teils harsche Kritik einstecken musste: Die aktive Tierschützer in hatte an Ostern die Küken-Ausstellung in der Trier-Galerie verurteilt (der TV berichtete).

Der Ärger in der Partei über die schlechte Publicity scheint allerdings verflogen: "Ich bin sicher, dass Sarah unsere Vorstandssprecherin bleiben wird", sagt Petra Kewes. Und auch Richard Leuckefeld geht davon aus, dass "unser Vorstand sich durch die Neuwahl nur auf dem Posten des Vorstandssprechers und des Kassenwarts ändern wird."Extra

Einkaufscenter: Die Grünen lehnen eine Ausweitung der Verkaufsflächen der Innenstadt durch ein neues Einkaufscenter generell ab. Das hat die Partei am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Zwar soll die Stadt nach Meinung der Grünen ein unabhängiges Gutachten entwickeln, wie die City qualitativ weiterentwickelt werden kann - nicht nur hinsichtlich Handel, sondern auch Verkehr, Kultur und Gestaltung der öffentlichen Flächen. Für diese Konzepterstellung soll sich die Stadtverwaltung aber nicht an einen einzelnen Investor binden oder mit diesem Verträge abschließen. Die Stadtverwaltung hatte angedacht, zusammen mit dem Einkaufscenterentwickler ECE zu prüfen, ob und wo in Trier der Bau eines oder zweier neuer Einkaufscenter möglich ist (der TV berichtete). Ob und in welcher Form ein Vertrag mit der ECE abgeschlossen wird, sollen die Fraktionen in der Stadtratssitzung am 3. Juli entscheiden. woc

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