Kultur Alter Keller für neue Konzepte: So soll ein ehemaliger Trierer Club zum Kulturraum werden

Trier · Es tut sich was in der Trierer Kulturszene: In der ehemals „Grünen Rakete“ soll schon bald ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt werden. Wie die Stadt das historisches Gemäuer wiederbeleben will.

 Kulturdezernent Markus Nöhl (r.), die Amtsleiterin für Stadtkultur und Denkmalschutz, Elvira Classen, und Projektleiterin Stephanie Frauenkron (l.), machen sich ein Bild von den Räumlichkeiten im Palais Walderdorff, in denen gerade Arbeiten zum Brandschutz laufen.  Foto: Presseamt Trier

Kulturdezernent Markus Nöhl (r.), die Amtsleiterin für Stadtkultur und Denkmalschutz, Elvira Classen, und Projektleiterin Stephanie Frauenkron (l.), machen sich ein Bild von den Räumlichkeiten im Palais Walderdorff, in denen gerade Arbeiten zum Brandschutz laufen. Foto: Presseamt Trier

Foto: Presseammt Trier/Presseamt Trier

Mehr Raum für Kultur: Die derzeit ungenutzten Kellerräume im Palais Walderdorff, bekannt als „Grüne Rakete“, „produktion“ oder „Tönnchen“, werden unter organisatorischer Leitung des Amtes für Stadtkultur und Denkmalschutz für zwei Jahre als Konzeptraum wiederbelebt und der freien Kulturszene zur Verfügung gestellt. Das hat der Dezernatsausschuss III, der nun auch für Kulturthemen zuständig ist, einstimmig beschlossen.

Kulturdezernent Markus Nöhl hob die Bedeutung des Beschlusses hervor: „Kultur braucht Räume. Mit der Wiederbelebung kommen wir dem großen Bedarf entgegen und bieten den Kulturschaffenden eine neue Location, um innovative Kulturkonzepte umzusetzen. Unser Ziel ist ganz klar: Wir schaffen einen kreativen Raum in attraktiver Lage. Damit möchten wir die freie Szene der Stadt fördern und auch die negativen Auswirkungen infolge der Corona-Pandemie zumindest etwas abfedern.“

Neue Kulturkonzepte ab 2022 - Das ist geplant

Das Konzept für den neuen Kulturraum sieht vor, ab April 2022 jährlich vier bis sechs Zeitfenster mit einer Mindestdauer von sechs Wochen an wechselnde Kulturinitiativen zu vergeben. Freie Kulturschaffende können sich voraussichtlich ab Februar 2022 mit einem temporären Bespielungskonzept beim Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz bewerben. Die Stadt will dazu rechtzeitig weitere Informationen liefern.

Der Fokus soll auf innovativen, genreübergreifenden oder auch experimentellen Formaten liegen, die ein vielfältiges Programm über das Jahr hinweg garantieren und möglichst viele Sparten und Kunstgattungen umfassen. Über die Vergabe der Zeitfenster entscheidet eine Fachjury, der neben Mitarbeitenden der Kulturverwaltung auch Mitglieder der Freien Szene angehören werden. Die Mietkosten sowie einen Großteil der Nebenkosten für die Räumlichkeiten trägt das Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz.

Darüber hinaus plant das Amt, besonders förderwürdige Bespielungskonzepte auch finanziell zu unterstützen. Dessen Leiterin Elvira Classen hofft auf zahlreiche Bewerbungen: „Geeignete Räumlichkeiten sind oftmals die Grundlage für künstlerische Arbeit – viele Kulturschaffende können die vielerorts teuren Mieten aus eigener Kraft aber nicht tragen. Mit unserem Projekt wollen wir diesem Trend ein Stück weit entgegenwirken und ein Podium für die vielen kreativen Ideen und Initiativen in unserer Stadt schaffen.“

Auch die Hochschule Trier arbeitet bei dem Projekt mit

Um bereits vor Projektbeginn Aufmerksamkeit bei den Zielgruppen zu wecken, ist außerdem der Campus Gestaltung der Hochschule Trier über einen Gestaltungswettbewerb in das Projekt eingebunden. In diesem Rahmen entwickeln Studierende ein passendes Kommunikationskonzept für die neuen Räumlichkeiten.

Bis zur Wiedereröffnung der Räume wird das Kellergewölbe in einen guten Zustand versetzt. Nach Angaben der Verwaltung bereitet das Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz nun alles vor, damit das Projekt ab April 2022 starten kann. In der Zwischenzeit wird das freie Kollektiv „bühne1 e.V.“ die Räumlichkeiten von Januar bis März bespielen. So soll schon einmal ausgeleuchtet werden, welches Potenzial die derzeit leerstehenden Räumlichkeiten bergen.

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