Grünes Licht für den Tunnel

KÜRENZ. Wäre Geld da, könnte gebuddelt werden: Der Stadtrat hat den Bebauungsplan BK 22 verabschiedet und damit Baurecht für den Tunnel unter den Kürenzer Bahngleisen geschaffen. Wann und ob die fast 20-Millionen-Euro teure Straßenverbindung realisiert wird, steht in den Sternen.

An der Notwendigkeit der Entlastung des Kürenzer Ortskerns vom Durchgangsverkehr besteht kein Zweifel. Über mögliche Lösungen der Anbindung des Aveler Tals an die Metternichstraße gehen die Meinungen weit auseinander. Nachdem sich der Plan einer Brücke über die Gleise als technische schwierig und unrealistisch erwiesen hat, blieben zwei Varianten: Die "Tangentenlösung" (Verkehrsführung durch die Bahnunterführung Avelsbacher Straße und dann auf einer neuen Trasse parallel zu den Gleisen Richtung Tabaksmühle/Aveler Tal) - und die Untertunnelung der Gleise zwischen Metternich- und etwa der Mitte der Avelsbacher Straße. Für diese Tunnellösung (geschätzte Gesamtkosten: rund 19,5 Millionen Euro, von denen die Stadt die Hälfte aufbringen müsste) hat sich der Stadtrat nun mit der Stimmenmehrheit von CDU und UBM entschieden. Während deren Sprecher Gilbert Felten und Manfred Maximini die nun endlich näher rückende, zukunftsweisende Anbindung der Höhenstadtteile ans Netz der Hauptverkehrsstraßen würdigten, fuhren die beiden übrigen Fraktionen schwere verbale Geschütze auf und kritisierten das Projekt heftig. Rainer Lehnart (SPD) bezeichnete es als "unverantwortlich, den Kürenzern etwas zu versprechen, was nicht zu halten ist". Ein Ja zum Bebauungsplan verbaue zeitnahe Varianten wie die von der SPD favorisierte Tangentenlösung. Manfred Becker sprach von "verkehrspolitischem Irrsinn", der einzig und allein dazu diene, "den Stadtteil-Fürsten und Mehrheitsbeschaffer" Manfred Maximini zu belohnen. Wie SPD-Ratsmitglied Peter Spang wies auch Becker auf die ablehnende Haltung des Ortsbeirats Trier-Nord hin, der die Verschärfung der örtlichen Verkehrsprobleme befürchtet (der TV berichtete). Auch wenn der Tunnel mangels finanzieller Masse (so schnell) nicht kommt, steckt schon viel Geld darin: Für Planungsaufträge habe die Stadt bereits rund eine Viertelmillionen Euro ausgegeben, beklagten Lehnart und Becker. Der TV fragte Baudezernent Peter Dietze, wie es weitergeht. "Wir sind im Gespräch mit dem Mainzer Wirtschafts- und Verkehrsministerium und haben kürzlich wieder über den Sachstand informiert", so Dietze. Mainz habe zur Auflage gemacht, eine Kosten-Nutzen-Analyse zu erstellen; dazu gehöre auch die Einbeziehung anderer Verkehrsführungs-Varianten in die Bewertung. Mit der Untersuchung habe die Stadt ein externes Fachbüro beauftragt und das Geld im Haushalt für 2004 bereitgestellt. Dietze: "Erst wenn diese Bewertung vorliegt, werden weitere Gespräche mit dem Ministerium zur Frage der finanziellen Förderung erfolgen."

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