Grüngürtel gegen Bekonder Blicke

SCHWEICH/FÖHREN. Der Weg für ein 15 Hektar großes Solarfeld in einer Talmulde zwischen Föhren und Schweich ist geebnet. Zwei Ausschüsse der Verbandsgemeinde Schweich stimmten für eine Änderung des Flächennutzungsplans in diesem Gebiet. Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens können demnächst auch Bürger Bedenken und Anregungen zu diesem Projekt vorbringen.

Etwa 20 Fußballfelder groß ist die Fläche, die im Frühjahr 2007 in einer Talmulde zwischen Föhren und Schweich mit Sonnenkollektoren bedeckt sein könnte. Den Weg zu einem solch riesigen Solarfeld ebneten am Dienstagabend der Bauausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Schweich, indem sie für dieses 15 Hektar große Gebiet mehrheitlich - es gab eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen - eine Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Das Areal gehört dem Zweckverband Industriepark Region Trier (IRT) , der es bisher als Ausgleichsfläche für die gewerblichen Baumaßnahmen nutzt und an vier Bauern verpachtet. Der Zweckverband, dem drei umliegende Gemeinden, zwei Verbandsgemeinden, zwei Kreise und die Stadt Trier angehören, hat Kontakt zu einem Investor, der die Solaranlage installieren und betreiben möchte.Bohnefeld schirmt Föhren ab

Bevor sie ihren Beschluss fassten, informierten sich die Ausschussmitglieder vor Ort über Ausmaß und Lage des geplanten Solarparks. Planer Bernhard Gillich schwebt eine Doppelnutzung vor: Stromgewinnung aus Sonnenkollektoren und extensiv genutztes Grünland. Zwischen den erdverdübelten Anlagen könnten Schafe weiden. Intensiv diskutierten die Ausschussmitglieder unter dem Vorsitz von Bürgermeister Berthold Biwer (CDU) darüber, ob das Solarfeld eine optische Beeinträchtigung darstellt. Denn dies war ein Hauptkriterium, warum die anderen vier Solarstandorte in der Verbandsgemeinde auf nicht einsehbare Höhenrücken entlang der Mosel "verbannt" worden waren. Die IRT-Anlage ist jedoch von Bekond aus einzusehen, wie man vor Ort deutlich nachvollziehen konnte. Dagegen schirmt der Höhenzug auf "Bohnefeld" die Blicke aus Föhren ab; auch von Schweich und der L 141 aus ist der potenzielle Solarstandort nicht zu erkennen.Ausgleichsflächen an der Mosel?

Rund fünf Hektar Solarfläche seien von Bekond aus einsehbar, sagte Planer Gillich. Dieses Manko könne aber durch eine Bepflanzung mit Gehölzen am äußeren Rand behoben werden. Der Bekonder Gemeinderat hatte zwar dem Projekt unter einer Sichtschutz-Auflage zugestimmt, nun sollen aber auf Anregung von Ortsbürgermeister Paul Reh die Solar-Pläne noch einmal erläutert und per Computer-Visualisierung verdeutlicht werden. Damit gab sich auch FWG-Sprecher Rony Sebastiani zufrieden, der "eine deutliche Aussage aus Bekond" einforderte. Manfred Nink (SPD) signalisierte ebenfalls Zustimmung, gab jedoch zu bedenken, dass der IRT das künftige Solar-Areal wohl nicht mehr als Ausgleichsfläche nutzen könne. In diesem Fall sollten andere Flächen ausgewiesen werden, sagte Erich Bales (CDU). "Den Problemen mit Drieschen und Brachen in Kenn und Fell würde das gut tun." Im Bebauungsplanverfahrens haben nun die so genannten Träger öffentlicher Belange - das sind unter anderem Behörden und Naturschutzverbände - sowie die Bürger die Möglichkeit, Anregungen und Bedenken zum Projekt vorzubringen.

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