Trier. In den kommenden Schuljahren können voraussichtlich nicht alle Kinder im Bezirk der Grundschule Tarforst auch in dieser Schule eingeschult werden. Kann das Gebäude wegen fehlender Zuschüsse aus Mainz nicht ausgebaut werden, plant die Stadtverwaltung, "überzählige" Kinder zur Grundschule im Nachbarstadtteil Olewig zu schicken.
Die FDP will nun von der Stadtverwaltung wissen, wie der Schulweg dieser Kinder aussehen könnte. Für die Stadtratssitzung am Donnerstag, 28. Juni, hat FDP-Fraktionschef Tobias Schneider daher eine Anfrage an Oberbürgermeister Klaus Jensen gestellt. Die Liberalen und auch viele Tarforster Eltern fürchten, dass einzelne Kinder eines Jahrgangs aus ihren sozialen Gefügen gerissen werden könnten und alleine per Linienbus nach Olewig fahren müssten. Wie eine mögliche Aufteilung tatsächlich aussehen könnte - ob etwa eine komplette Klasse nach Olewig ausgelagert wird - dazu hatte sich die Stadt bislang noch nicht konkret geäußert. Die FDP will außerdem wissen, wie viel ein zusätzlicher Schulbus beziehungsweise zusätzliche Containerklassen auf dem Tarforster Schulgelände kosten würden.
Die Stadt hatte zuletzt erklärt, dass in den Schuljahren 2012/13 und 2013/14 voraussichtlich alle Kinder des Schulbezirks in Tarforst in zwei Klassen eingeschult werden können. Weil die Neubaugebiete auf dem Höhenplateau allerdings stetig wachsen, sei danach über einige Jahre hinweg damit zu rechnen, dass die zweizügig konzipierte Schule nicht für die Einschulung aller i-Dötzchen ausreicht.
Im Herbst will die Stadtverwaltung erneut einen Antrag auf die Einrichtung einer Ganztagsschule in Tarforst stellen. Bewilligt das Schulministerium in Mainz diese, fließen Zuschüsse, mit denen die Schule für den erweiterten Platzbedarf eines Ganztagsbetriebs - und damit für eine komplette Dreizügigkeit - ausgebaut werden könnte. woc