Grundschule Trier-Ruwer Schulgarten statt Beton-Innenhof - Warum diese Grundschüler in Trier-Ruwer noch immer darauf warten

Trier-Ruwer · Der Innenhof der Grundschule Trier-Ruwer ist derzeit ein etwas dürftig aussehender Asphaltplatz. Dabei gibt es durchaus Pläne, das zu ändern. Mit dem Projekt geht es jedoch seit Jahren nicht weiter.

 Zurzeit finden andere Baumaßnahmen auf dem Asphalthof der Schule Platz. Der Schulgarten hingegen kommt derzeit nicht voran.

Zurzeit finden andere Baumaßnahmen auf dem Asphalthof der Schule Platz. Der Schulgarten hingegen kommt derzeit nicht voran.

Foto: Thorben Behring

Auf dem Innenhof der Grundschule Trier-Ruwer könnte ein Schulgarten entstehen und den Schulhof damit erheblich aufwerten. Doch das Projekt stockt seit Jahren, erklärt Schulleiterin Angela Equart auf TV-Nachfrage. Schon als sie im Jahr 2019 die Leitung der Schule übernommen hatte, lagen Planungen für den Schulgarten vor. Doch bis heute warten die 95 Schüler der Grundschule auf das sogenannte Freiluftklassenzimmer.

Laut Diana Pop, Vorsitzende des Fördervereins, geht das Projekt zeitlich auf das Frühjahr 2018 zurück. „Die erste Korrespondenz stammt vom April 2018. Da hat die ganze Sache angefangen.“ Auch der Schulelternbeirat sei da sehr engagiert gewesen. „Die haben alles Mögliche zusammengestellt, von Spenden bis Kostenvoranschlägen.“ Im letzten Frühjahr habe es dann zunächst so ausgesehen, als könne das Projekt im Sommer endlich starten .Architekten und ein Bauunternehmen sei in der Schule gewesen. Doch im Sommer sei dann nichts passiert. Am 12. Oktober kam dann eine Nachricht vom Bauunternehmen, dass sich die Kosten des Baus verteuert hätten.

Das sagt auch Ortsbürgermeisterin Claudia Probst, die sich für das Gelingen des Freiluftklassenzimmers einsetzt. Bislang sei das Projekt an den Kosten gescheitert. Das Planungsbüro habe etwa 38 000 Euro Kosten berechnet. Diese Mittel seien durch die Mithilfe von Land, Ortsbeirat und verschiedenen Stiftungen und dem Förderverein der Schule bereits aufgebracht worden. Leider hätten die erfolgten Ausschreibungen mittlerweile Mehrkosten von 11 000 Euro ergeben. Und an diesem Geld scheitert das Projekt nun.

Dabei könnte der Schulgarten aus Sicht der Beteiligten die Schule und vor allem die Qualität des Schulunterrichtes aufwerten. Die zwei Vorteile sind schnell benannt: Zunächst ist da der rein optische Aspekt. Der jetzige Innenhof besteht aus grauem Beton, am Rande eine einfache Rasenfläche, umzingelt von verwitterten Fassadenwänden. Wie Adina Pop sagt, sei das nicht das entscheidende. „Abgesehen von dem optischen Aspekt würde ein Schulgarten den Kindern unglaublich viel bringen.“

Wie der Schulgarten in das pädagogische Konzept der Schule integriert werden könnte, erklärt die Schulleiterin Angela Equart. Statt des bisherigen Asphalthofes könnte an dieser Stelle ein Garten entstehen – mit einem Komposthaufen, Beeten und verschiedenen „Naschecken“: Johannisbeeren, Rhabarber, Heidelbeeren oder Erdbeeren, mediterrane Kräuter, Salate, Kartoffeln oder Bohnen.

Das Freiluftklassenzimmer sei pädagogisch wertvoll. Die Kinder könnten hier den verantwortlichen Umgang mit der Natur erfahren, selber kompostieren oder Rezepte schreiben für die verschiedenen Anbauprodukte. Es könne in nahezu allen Unterrichtsfächern eingesetzt werden. So könnten die Schüler etwa im Mathematikunterricht Rechenübungen mit dem Obst und Gemüse durchführen, als wenn sie die Produkte einkaufen würden – oder auch durch Messen und Wiegen. Im Sachunterricht könnten die Schüler das Wahrnehmen und Naturphänomene oder gesunde Ernährung lernen. Im Kunstunterricht bietet sich etwa das Malen in der Natur an.

Nach dem jetzigen Plan soll der Garten soll von allen Schulkindern genutzt werden können. Neben einer geplanten Arbeitsgemeinschaft soll aber auch jede Schulklasse ihren eigenen Platz zum Pflanzen erhalten. Vor allem im Sommer, wenn es in den Schulräumen sehr heiß ist, könnte der Schulgarten eine gute Alternative sein. Neben Lehrern könnten auch Eltern oder Großeltern mit Gartenerfahrung den Kindern bei der Bewirtschaftung des Gartens helfen.

Wie geht es nun weiter? Ohne den fehlenden Beitrag von 11 000 Euro geht es mit dem Schulgarten derzeit nicht weiter. Momentan könne der Förderverein nicht mehr tun, als die Frist der Spenden zu verlängern und die Spender zu fragen, ob die Spende erhöht werden könne, sagt Diana Pop. Ob das gelinge, sei noch offen.

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