Grundschulpläne stellen Ampel-Bündnis auf die Probe

Im Trierer Ampel-Bündnis rumort es. Die Überlegung von Bürgermeisterin Angelika Birk (Grüne), Schulbezirksgrenzen zu verschieben, stößt auf Widerstand bei Karl-Josef Gilles, FDP-Fraktionschef im Stadtrat und Ortsvorsteher in Filsch.

Trier. (cus) Der Trierer Stadtrat soll im November das Schulentwicklungskonzept festsetzen. Um Schließungen von Grundschulen möglichst vermeiden, will Dezernentin Angelika Birk Schulbezirksgrenzen zum Teil verschieben und so für eine gleichmäßigere Aufteilung der Schüler sorgen.

Dies wiederum löst Diskussionen aus wie im Ortsbeirat Filsch (der TV berichtete). Auf Verwunderung stieß dort die Überlegung, Kinder aus Neubaugebieten in Filsch und Tarforst künftig anderen Standorten zuzuschlagen.

Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles (FDP) ist alarmiert, will diese Weichenstellung nicht hinnehmen. In einer Stellungnahme an den TV schreibt er: "Es erscheint mehr als unsensibel oder gar weltfremd, wenn die Schuldezernentin die Tarforster und Filscher Kinder aus den Entwicklungsgebieten BU 12, 13 und 14 aus der vor ihrer Haustür gelegenen Schule verbannen und künftig an entferntere Standorte transportieren will, obwohl die Bewohner dieser Baugebiete mit ihren Beiträgen den Neubau der Grundschule Tarforst mitfinanzieren mussten."

Gilles droht Konsequenzen an



Ebenso wenig sei vorstellbar, dass Kernscheider Schüler künftig nach Olewig verdrängt würden, um Kindern aus den Gebieten BU 12 bis 14 Platz in der Irscher Schule zu verschaffen. Solche Überlegungen gefährdeten zudem die Vermarktung und Weiterentwicklung der Baugebiete, warnt Gilles: "Welche junge Familie mit Kinder(wunsch) will sich dort noch niederlassen, wenn ihre Kinder dort niemals zur Schule gehen dürfen?"

Gilles' Stellungnahme endet mit einer Art Drohung, bei der er auf das Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Grünen anspielt: "Ist es denn für eine Dezernentin nicht nachvollziehbar, dass der betreffende Ortsvorsteher, der zudem als Fraktionsvorsitzender eine der Säulen des Bündnisses bildet, über entsprechende Konsequenzen nachzudenken hat?" Für Zündstoff in der Debatte ist also gesorgt.

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