"Grundstücke gehen weg wie warme Semmeln"

Schweich. Wenn auch die gemeindeeigenen Baustellen in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich im vergangenen Jahr so gut wie ausverkauft wurden, so gibt es für Bauwillige dennoch jede Menge Perspektiven in der VG, deren idyllische Lage an der Mosel schon wohlhabende Römer vom Landsitz am "gewundenen Fluss im lieblichen Tal" schwärmen ließ.

Der TV sprach mit VG-Bürgermeister Berthold Biwer und Armin Kopp von der Bauabteilung in der VG-Verwaltung, unter anderem zuständig für Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Für den VG-Bürgermeister liegen die Gründe für das enorme Wachstum in seiner Region auf der Hand: die gute Anbindung ans Verkehrsnetz, die Nähe zu Trier und Luxemburg, die dynamisch wirtschaftlich wachsende Stadt Schweich mit guter Infrastruktur und die hohe Lebensqualität in einer landschaftlich so reizvollen Umgebung. 150 Euro und mehr pro Quadratmeter

Auch für den Planer Kopp ist es keineswegs erstaunlich, dass im vergangenen Jahr die letzten 20 Baustellen "wie warme Semmeln" über den Tisch gingen. Immerhin lief 2005 die Eigenheimzulage aus, ab 2007 steigt die Mehrwertsteuer und auch die Zeit der super-günstigen Zinsen scheint langsam auszuklingen. Für Grund und Boden in Schweich werden derzeit 150 Euro und mehr für den Quadratmeter gezahlt, hinter Föhren und Mehring liegen die Preise bei 50 Euro pro Quadratmeter. "Zwischen den Ortsteilen" heißt der zwar wenig phantasievolle Name des neuen Baugebiets in Longuich mit 60 Baustellen. Dennoch ist es für viele ein Filetstückchen. Die ersten Bauanträge liegen vor, und die Gemeinde hat von ihren sieben Grundstücken bereits fünf verkauft sowie zwei reserviert. Die übrigen befinden sich in privater Hand. Die Gemeinde Longuich verkauft die zwischen 670 und 930 Quadratmeter großen Parzellen für 90 Euro (für Ortsansässige) bis 110 Euro (für Ortsfremde), dazu kommen je nach Lage Erschließungskosten zwischen 20 und 40 Euro. Oberhalb der geplanten Seenlandschaft bietet die Gemeinde Riol 85 Baustellen auf "Difenis" an, 14 sind schon verkauft. Die Gemeinde hat die dortige Erschließung vertraglich an eine Gesellschaft der Sparkasse übertragen. Kaufpreis: etwa 150 Euro pro Quadratmeter. "Gebaut werden kann in Longuich und Riol grundsätzlich frühestens in der zweiten Jahreshälfte", sagt Armin Kopp, "einzig in Fell kann, wer jetzt kauft, sofort bauen." 45 Grundstücke auf "Häckelsberg II" bietet die 2500 Einwohner starke Gemeinde im Feller Tal an. Bereits 25 wurden verkauft. Für den Bauland-Spezialisten aus Schweich ist Fell ein sehr attraktives Baugebiet. "Fell hat neben Schweich eine recht gute Infrastruktur in der VG und eine sehr aktive Gemeinde- und Vereinslandschaft." 600 weitere Bauplätze in Vorbereitung

Rosige Aussichten haben Bauherren aber auch mit den fast 600 Baustellen, deren Planung in der Startphase ist. Allen voran der über 400 000 Quadratmeter große "Ermesgraben" in Schweich mit über 300 Baustellen. "Der Bebauungsplan ist fertig, die Baulandumlegung läuft, und die Stadt überlegt, die Erschließung nach alter Tradition selbst zu übernehmen oder aber einen Erschließungsträger mit ins Boot zu nehmen", sagt Kopp. Auch in Bekond befindet sich das Baugebiet "Im Tal" (70 Baustellen) in der Vorbereitung. Gleiches gilt für Föhren (50 Baustellen), Schleich (30 Baustellen) und Mehring. Gebaut werden kann dort allerdings frühestens Ende 2007. An Angeboten - allein in Leiwen werden derzeit privat über zehn Baustellen angeboten - mangelt es in der VG Schweich nicht. Und wie heißt es doch so schön in einem alten Sprichwort: Beim Bauen muss man schauen und sich nicht verhauen, sonst kommt man in des Elends Klauen…

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