Gut ausgebrütet: 4 + 12 = 14

Trier · Zuwachs im Trierer Stadtbusangebot: Ab 4. Oktober ergänzt die neue Linie 14 die Anbindungen von Hochschule und Uni. Auch wer auf dem Petrisberg wohnt oder arbeitet, kann von der 14 profitieren, da sie mehr Haltestellen in der Altstadt ansteuert als die Linie 4.

Gut ausgebrütet: 4 + 12 = 14
Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier. 4 plus 12 macht 16? Von wegen. Die Stadtwerke Trier (SWT) haben da eine ganze eigene Logik. Bei ihnen lautet das Resultat 14.
Und das steckt dahinter: Man nehme die Linien 4 (Porta Nigra - Petrisberg - Uni - Irsch) und 12 (Hauptbahnhof - Porta Nigra - Hochschule Schneidershof) und kombiniere sie. Heraus kommt die 14. Vermutlich, weil die Linienbezeichnung 16 (Trimmelter Hof - Uni Süd - Olewig - Porta Nigra) bereits vergeben ist.
Die Linie 14 löst die im Halbstundentakt fahrenden 4 und die 12 nicht ab, sondern - und darin liegt der Mehrwert für die Kundschaft - ergänzt sie sinnvoll. Denn sie fährt zeitlich genau "dazwischen". Das ergibt einen 15-Minuten-Takt. Aus gutem Grund, wie SWT-Verkehrschef Frank Birkhäuer erläutert: "Gerade zwischen Hauptbahnhof und Uni-Campus2 haben wir oft Engpässe und müssen mit außerplanmäßigen Einsatzwagen dafür sorgen, dass die Fahrgäste schnell ihr Ziel erreichen. Da mussten wir unser reguläres Angebot dringend verbessern."
Das sah auch der SWT-Verwaltungsrat so. Die Zustimmung des 21-köpfigen Gremiums zur Einführung der neuen Linie sei einmütig erfolgt. Damit verbunden sind 160 000 Euro zusätzliche Betriebskosten. Insgesamt kostet der Stadtbusverkehr jährlich 20 Millionen Euro.
Neue Linie - klingt einfach, ist es in diesem Fall aber bei weitem nicht. Die simpelste Lösung, nämlich die Linie 4 auf 15-Minuten-Takt umzustellen, ist nicht machbar: "Die Busse zur Uni und in Gegenrichtung würden sich im Gartenfeld oder auf der Sickingenstraße in die Quere kommen, wo die Fahrbahn für uns ohnehin sehr eng ist", erläutert Birkhäuer. Deshalb seien dort auch keine großen Gelenkbusse einsetzbar. Und deshalb fährt die 14 - ebenfalls mit Solobussen - gar nicht erst durchs Ostviertel, sondern vom Bahnhof kommend durch Mustorstraße, Weberbach und Olewiger Straße zur "Sickinger" und umgekehrt.
Vom Schneidershof zur Uni


Auf dieser Route liegen deutlich mehr Altstadt-Haltestellen und damit auch Umsteigemöglichkeiten. Birkhäuer: "Damit entsprechen wir den Wünschen vieler Kunden, die auf dem Petrisberg wohnen oder arbeiten. Auch der Hochschul-Standort Schneidershof wird besser angebunden."
Die 14 bringt erstmals eine Bus-Direktverbindung zwischen dem Uni-Campus und der Hochschule links der Mosel. Sie fährt während der Vorlesungszeiten montags bis freitags zwischen 7.15 und 18.15 Uhr. Wer sie nutzt, sollte aber Zeit mitbringen. Die Tour zwischen den Ausgangspunkten Schneidershof und Uni-Campus 2 auf der klassischen 12er und der modifizierten 4er-Route dauert eine halbe Stunde.
Um die Bedeutung der neuen Linie zu unterstreichen, wird OB Wolfram Leibe am Dienstag, 4. Oktober, einen offiziellen und öffentlichkeitswirksamen Startschuss für die Linie 14 geben.
Für den SWT-Verkehrsbetrieb, der jährlich rund 16 Millionen "Beförderungsfälle" verzeichnet, ist es die vorerst letzte große Neuerung. Weitere Fahrplanänderungen stehen laut Frank Birkhäuer "abgesehen von kleineren Anpassungen frühestens Anfang 2018 an". Grund: "Mit der Einführung der Linie 14 sind wir mit unserem Angebot gut aufgestellt."

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