"Gut gelungen!", "klasse!", "spitze!"

Zemmer · Es ist geschafft. Sechs Jahre nach Gründung des Zemmerer Fördervereins zum Kauf einer neuen Kirchenorgel ist das Instrument an seinem Bestimmungsort, der Pfarrkirche St. Remigius. Am Sonntag hat Pastor Bernd Seibel die Orgel eingeweiht.

 Musikalischer Hochgenuss: Nach der Weihe durch Pastor Bernd Seibel (links) lässt Regionalkantor Volker Krebs die neue Kirchenorgel erklingen. Zweiter von links Pfarrer Edwin Prim.TV-Foto: Sybille Schönhofen

Musikalischer Hochgenuss: Nach der Weihe durch Pastor Bernd Seibel (links) lässt Regionalkantor Volker Krebs die neue Kirchenorgel erklingen. Zweiter von links Pfarrer Edwin Prim.TV-Foto: Sybille Schönhofen

Zemmer. "Traumhaft!" Mit einem Wort beschreibt Stephan Kreutz, was er von der Orgel aus dem Haus Hubert Fasen aus Oberbettingen hält. Seit 1981 ist Kreutz Organist in St. Remigius. "Die alte Orgel war technisch fix und fertig und in allen Teilen vom Holzwurm befallen." Deshalb musste eine neue Orgel her. Im Mai 2010 wurde die alte Orgel abgebaut. Das Pfeifenwerk blieb erhalten. Neun von zehn Registern konnten übernommen werden. Die Investition von rund 205 000 Euro hat sich nach Ansicht des Organisten gelohnt: "Die Orgel ist technisch hervorragend gebaut. Und endlich erklingen nach vielen Jahren wieder alle Töne und das zudem, wann sie erklingen sollen", sagt er schmunzelnd.
Orchestermesse zur Einweihung


Am Sonntag stellte Regionalkantor Volker Krebs die Register und Klangmöglichkeiten vor. Der erste Marsch von Edward Elgars Marschreihe "Pomp and Circumstance" rief Gänsehaut und begeisterten Applaus in der voll besetzten Kirche hervor. Die Regionalkantoren fällten ihr Urteil über die Intonation mit "gut gelungen!" über "klasse!" bis "spitze!". Volker Krebs betonte die Vielseitigkeit der Orgel, die mit den Qualitäten eines Konzertinstrumentes für Musikwerke aus allen Epochen geeignet sei.
Der frisch eingeführte Pastor Edwin Prim überließ es seinem Vorgänger Bernd Seibel, die Orgel im Rahmen der Eucharistiefeier zu weihen. Der Zemmerer Kirchenchor, der Gesangverein Schleidweiler sowie der Basilikachor St. Paulin Trier führten dazu unter der Leitung von Stephan Kreutz eine Orchestermesse von Johann Ernst Ebelin auf. Einer der Höhepunkte war die Uraufführung einer Kantate zum heiligen Remigius, komponiert vom ehemaligen Regionalkantor Joachim Reidenbach.
Pastor Seibel feierte die neue Orgel als ein "Jahrhundertereignis" für die Pfarrei. Er nannte das Instrument eine "Investition in die Zukunft der Kirche" und hofft, dass die Orgel wieder mehr Menschen in die Kirche bringe.
Die Orgelbaufirma Fasen achtete bei der Gestaltung des Gehäuses aus massiver Eiche darauf, das rückwärtige Fenster mit der orgelspielenden Cäcilia nicht zu verdecken und dem Kirchenchor ausreichend Platz zu lassen. Das Erscheinungsbild ist modern sachlich. Die symmetrische Gestaltung der Prospektfelder greift mit geschwungenen Dachflächen die Form des Gewölbes auf, die Pfeifentürme sind in der Tiefe abgestuft und geben dem Gehäuse Leichtigkeit.
Durch Spenden, Mitgliederbeiträge des Fördervereins und Erlöse aus Veranstaltungen sind seit Beginn der Initiative 180 000 Euro zusammengekommen. 25 000 Euro müssen noch finanziert werden. Wer helfen möchte, hat die Möglichkeit, Pfeifenpatenschaften zu erwerben, CD-Aufnahmen der Orgelweihe oder sogenannten Orgelwein zu kau fen.
Kontakt: Vorsitzende des Fördervereins: Karin Stoffels, Auf dem Leim 2, Zemmer, Telefon 06580/8244.
Extra

Technische Daten der neuen Orgel: 26 Register, 1451 Pfeifen insgesamt, davon 126 Holzpfeifen, 1325 Metallpfeifen, 159 Zungenpfeifen. Die größte Pfeife ist drei Meter lang, die kleinste einen Zentimeter. sys

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