Gutachter geben Steinbruch-Gegnern wenig Rückhalt

Trier · Rund zwei Dutzend interessierter Bürger sind in den Sitzungssaal der Kreisverwaltung gekommen. Dort fand der Erörterungstermin zur Erweiterung des Mesenicher Steinbruchs statt, bei dem Gutachten vorgelegt wurden.

Trier. Auch wenn die endgültige Entscheidung erst ansteht: Dass die Gegner der Erweiterung des Mesenicher Steinbruchs diese noch komplett aufhalten können, scheint unwahrscheinlich. Beim Erörterungstermin im Sitzungssaal der Kreisverwaltung fanden die meisten der vorgebrachten Argumente wenig Unterstützung - sowohl bei der Verwaltung als auch bei den jeweiligen Gutachtern. Auf deren Unabhängigkeit wies Stephan Schmitz-Wenzel von der Kreisverwaltung hin.
So erklärte etwa der für Sprengungen zuständige Gutachter zur Frage der Gefährlichkeit der näherrückenden Sprengungen für die Bausubstanz der Häuser, dass ein Erschrecken über im Schrank klirrendes Geschirr ganz normal sei - dass aber die auftretenden Schwinggeschwindigkeiten bisher völlig unproblematisch gewesen seien und dass sich das auch nach der Erweiterung nicht ändern werde. Ebenfalls unkritisch seien die Auswirkungen etwa auf seltene Fledermausarten, zitierte die planende Landschaftsarchitektin Birgit Dahms eine entsprechende Gutachterin.
Große Uneinigkeit blieb auch nach der Erörterung über den künftigen Wasserablauf auf dem Berg: Die Auskunft des Umweltplaners Thomas Pittner, dass auch auf einer freiliegenden Dolomit-Sohle weiterhin eine Ableitung des Regenwassers gesichert sei, überzeugte die Anwohner nicht nachhaltig. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Entscheider der Kreisverwaltung dieses und weitere Themen sehen. Die Entscheidung zur Genehmigung wird im Lauf des Aprils erwartet. "Aber es sieht ja doch aus, als würde die Natursteinwerk Mesenich GmbH & Co. KG (NSM) die Genehmigung erhalten", fasste Peter Bruns von der Bürgerinitiative Bims die erkennbare Tendenz zusammen. "Wir sind natürlich nicht zufrieden." Minimalziel sei, dass wenigstens der besonders kritisch gesehene vierte Bauabschnitt zurückgezogen werde. "Da können wir derzeit aber nur auf ein freiwilliges Einsehen hoffen." NSM-Geschäftsführer Mario Lübbers, nach dem Verlauf der Erörterung optimistisch, will entsprechende Gesprächsbereitschaft nicht völlig versagen: "Es wäre wieder angebracht, sich nicht nur über Anwälte zu unterhalten - unsere Bereitschaft dazu haben wir gegenüber der Gemeinde jedenfalls immer signalisiert." fgg

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