Gute Heime, schlechte Heime

Der fünfte Trierer Pflegestammtisch tagte am Montag unter dem Motto "Wohlfühlen im Heim? Was erwarten Sie?". Interessierte diskutierten mit Betroffenen und Experten über Kriterien zur Auswahl von Heimen und Möglichkeiten, zum Wohlfühlen der Betroffenen beizutragen.

 Von links: Uta Kirsten, Melanie Serwani (beide vom Altenheim St. Josef), Heimbewohnerin Ursula Sabel, Franz-Josef Euteneuer (Begegnungsforum Haus Franziskus), Ministerin Malu Dreyer, Prof. Bernd Krönig, Franz-Josef Eiden und Christa Theis. TV-Foto: Louisa Klein

Von links: Uta Kirsten, Melanie Serwani (beide vom Altenheim St. Josef), Heimbewohnerin Ursula Sabel, Franz-Josef Euteneuer (Begegnungsforum Haus Franziskus), Ministerin Malu Dreyer, Prof. Bernd Krönig, Franz-Josef Eiden und Christa Theis. TV-Foto: Louisa Klein

Trier. "Kann ich meine eigenen Möbel mit ins Heim nehmen?", "Bekomme ich auch sicher das gewünschte Einzelzimmer?", und vor allem: "Wie finde ich überhaupt eine gute Einrichtung?" Mit diesen Fragen beschäftigte sich am Montag der vom Haus der Gesundheit Trier-Saarburg veranstaltete fünfte Trierer Pflegestammtisch, den Professor Bernd Krönig moderierte. Ministerin Malu Dreyer, Expertin aus dem Bereich, und eine Bewohnerin des Altenheims St. Josef in Schweich stellten sich den Fragen der Interessierten und gaben Tipps zur Auswahl des richtigen Pflegeheims.

Um ein gutes Heim zu finden, riet Christa Theis vom Pflegestützpunkt Schweich, sich vorab mehrere Pflegeeinrichtungen anzusehen und sich vor allem über die Form der Unterbringung Gedanken zu machen. Der Betroffene sollte dann in einem Heim im Einzugsgebiet der Angehörigen untergebracht werden, so dass ein regelmäßiger Besuch gewährleistet werden kann. Auch auf die Vielseitigkeit der Angebote und die Atmosphäre in den Unterkünften sowie das Auftreten des Pflegepersonals sollte geachtet werden.

"Von einem guten Heim darf man viel erwarten", stellte Franz-Josef Eiden von der Heimaufsicht Trier heraus und nannte drei wichtige Aspekte, worauf man bei der Besichtigung eines Heimes großes Augenmerk legen sollte. Der Umgang mit den Heimbewohnern sollte menschenwürdig und einfühlsam und das Personal für die wachsende Zahl an Demenz-Erkrankten ausgebildet sein. Überdies gehöre auch ein Beschwerdemanagement, sei es bei der Heimleitungsdirektion oder ein Beschwerdekasten, zu einem guten Heim, wie auch Ministerin Dreyer betonte: "Bei einem guten Heim ist die Beschwerde kein Problem, die Heimleitung sollte für Kritik offen und vor allem bereit sein, eventuelle Missstände zu beheben."

Auch individuelle Wünsche, wie eigene, kleinere Möbel oder das Haustier mit ins Heim zu nehmen, sollten in einer guten Einrichtung kein Problem sein, solange der Platz und die Sicherheit (Impfungen bei Tieren) dabei gewährleistet sind.

Heimbewohnerin Ursula Sabel aus dem Altenheim St. Josef in Schweich ist mit der Wahl ihrer Unterkunft sehr zufrieden. Sie durfte einige ihrer Möbel mitnehmen, es wird gemeinsam musiziert, und Heim-Hund Leopold hat offensichtlich eine positive Wirkung auf die Bewohner.

Es lohnt also, sich einige Heime vorab anzuschauen und sorgfältig auszuwählen. Wer dennoch unsicher ist, kann sich beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) informieren. Ab nächstem Jahr soll es außerdem eine Beschwerde-Hotline geben, bei der sich Betroffene im Fall von Missständen auch anonym, melden können.

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