Gute Nachricht für Vincent, David & Co.

TRIER-OST. Erhalten durch erwerben: Die Stadt möchte die gepachtete Spielplatzfläche in der Kurfürstenstraße kaufen. Bislang gehört das Areal der "Deutschen Bau- und Grundstücks AG". Auch der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld unterstützt das Vorhaben und stellt aus seinem Budget 5400 Euro zur Verfügung.

 Sorglose Spielplatznutzer: Vincent Horn und David Vogel aus der Kurfürstenstraße. Foto: Marcus Stölb

Sorglose Spielplatznutzer: Vincent Horn und David Vogel aus der Kurfürstenstraße. Foto: Marcus Stölb

David und Vincent schert es herzlich wenig, wer Eigentümer des Areals in der Kurfürstenstraße ist: auch so tollen die beiden Jungs auf Spielgeräten und im Sandkasten herum und begeistern sich an der Anlage unter Schatten spendenden Bäumen. Ihren Eltern hingegen war der Frohsinn zeitweilig abhanden gekommen; schließlich fürchteten sie nicht ohne Grund eine "weitere Zerstörung des Platzes" vor ihren Haustüren. Zur Hälfte einem Parkplatz gewichen

Tatsächlich war die ursprüngliche Fläche vor zwei Jahren halbiert worden, weil der Eigentümer - die bundeseigene "Deutsche Bau- und Grundstücks AG" - mehrere Autostellplätze schaffen wollte. Die Proteste der Anwohner verhallten seinerzeit ergebnislos, ein Großteil des Spielplatzes musste Parkplätzen weichen. In der Stadtverwaltung verwies man damals auf den Besitzer und darauf, dass kein Bebauungsplan für das Areal existierte. Rutschbahn, Sandkasten und andere Spielgeräte mussten auf einer Restfläche Platz finden. Im Frühjahr drohte neues Ungemach: Aus einzelnen Stellplätzen sollten Garagen werden und so den Charakter des Platzes völlig verändern. Erneut wandten sich die Eltern an Verwaltung und Ortsbeirat - dieses Mal mit Erfolg: Der Stadtrat beschloss für das unmittelbare Platzumfeld einen Bebauungsplan (BO 16) und erließ eine Veränderungssperre. Nur selten wurde einem Investorenvorhaben derart schnell ein Riegel vorgeschoben. Anwohner wie Katja Randau und Marcus Horn zeigen sich denn auch "sehr erfreut" über das rasche Handeln der städtischen Gremien und des Ortsbeirats Trier-Mitte/Gartenfeld. Doch der Kampf um den Erhalt des idyllisch gelegenen Spielplatzes ist damit noch nicht beendet - im Gegenteil: Die Stadt plant jetzt, die bislang gepachtete Fläche zu erwerben. Auf Anfrage bestätigte die Verwaltung Verhandlungen mit dem Eigentümer: "Wir würden das Grundstück gerne erwerben, um endlich Planungssicherheit zu bekommen", sagt Ralf Frühauf vom Presseamt der Stadt. Die Entscheidung hänge jedoch von der Finanzierung ab. Laut Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner müssten rund 24 000 Euro aufgebracht werden. Die Stadt will diese Zahl nicht bestätigen, freut sich aber über die Unterstützung des Ortsbeirats: Der hatte in seiner vergangenen Sitzung beschlossen, mehr als 5400 Euro Restmittel aus dem Ortsteilbudget 2002 für den Erwerb der Fläche bereit zu stellen. Man müsse "ein Zeichen setzen", dass der Ortsbeirat ein großes Interesse daran habe, die Unsicherheiten um den Spielplatz endlich zu beenden, sagten unisono Heinz-Günter Toetemeyer (SPD) und Dominik Heinrich (Grüne). Eine Auffassung, der sich alle Parteien anschlossen. Bei den Eltern sorgen diese Nachrichten für einige Erleichterung, doch wunschlos glücklich sind sie noch nicht: Jetzt gelte es, "den qualitativen Zustand" des Platzes insgesamt aufzuwerten, sagten Katja Randau und Marcus Horn stellvertretend für weitere Anwohner, die "gerne zur Mithilfe bereit sind". Im Ortsbeirat sprach man sich unterdessen dafür aus, dass die städtischen Stellen die unmittelbar Betroffenen in ihre weiteren Planungen frühzeitig einbeziehen.

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