guten_morgen_01.10._ik

Salve! Ich finde, es sollte wieder mehr Latein gesprochen werden. In der Schule habe ich diese Sprache zwar weder besonders gemocht, noch war ich gut darin. Bis heute schäme ich mich für die Klassenarbeit, bei der in meiner Übersetzung ein und dieselbe Person zweimal hintereinander gemeuchelt wurde.

Doch wann, wenn nicht im Konstantin-Jahr, bietet sich die Gelegenheit, der toten Sprache neues Leben einzuhauchen? Welche Probleme wären damit gestorben! Statt das Deutsche mit den so modernen Anglizismen zu überschwemmen, besännen wir uns auf die Wurzeln und wählten lateinische Begriffe. Die immer ungenierter über Schaufenstern und Ladentüren prangenden falschen Apostrophs - von Anastasia's Friseurladen bis Xaver's Bar - wichen wohlklingenden Genitiv-Endungen. Und Aussprache-Probleme gehörten der Vergangenheit an. Hieße etwa Triers Partnerstadt wie vor 2000 Jahren Colonia Glevum - wir ersparten uns all die ermüdenden Erklärungen, dass Gloucester "Klosster" heißt und nicht "Kluhschester". Sie meinen, Latein sei viel zu schwierig, um Einzug in die Alltagssprache zu finden? Das dachte ich lange Jahre auch. Doch dann überzeugte mich eine regionale Bäckereikette, dass es auch ohne Vokabel- und Grammatikbüffeln geht. Sie bot dieser Tage ein Brot namens "Krustus Nussus" feil. Also dann: Bisus nächstus Malus!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort