guten_morgen_0701

Freitags abends will ich meine Ruhe haben. Ab 21.15 Uhr darf nicht mehr mit mir kommuniziert werden. Und den, der es dennoch tut, töte ich mit einem Blick. Mein Mann hat das schon einige Male schmerzlich erfahren müssen.

Aber wenn die "Gilmore Girls" kommen, müssen Männer eben schweigen. Seit es diese verrückte Serie gibt, verfolge ich die Schicksale von Rory und ihrer Mutter Lorelai Gilmore, die stets auf der Suche nach dem Richtigen sind und jeden Mann in ihrer Umgebung totquasseln. Verstehe gar nicht, warum Männer das nicht interessiert! Im Gegenteil: Da blättert er lautstark in der Zeitung herum, fängt Gespräche an und wagt es doch tatsächlich, in den Werbepausen den Videotext zu lesen. Wie unsensibel. Nachher verpasse ich die entscheidenden Anfangs-Minuten und weiß nicht, wie Lorelai nun ihre Mutter verbal schachmatt gesetzt hat. Das ist wichtig, verlaufen doch die verbalen Schlagabtausche wie ein Wettbewerb im Schnellsprechen. Zugegeben, für einen normalen Menschen hören sich die Dialoge bizarr an. Merkwürdig sind die Gilmore Girls allemal, chaotisch sowieso. Gerade deshalb ist ihr Leben wie eine Achterbahn. Und genau das will ich in vollen Zügen genießen. Deshalb lasse ich meinen zickigen Schweinehund raus. Genau bis 22 Uhr. Dann frage ich zuckersüß: "Na Schatz, wie war's heute auf der Arbeit?"

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