guten_morgen_api

Gut, so, Nudeln, Eier und Milch hab' ich. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Knabberzeug", denke ich mir und lenke meinen Einkaufswagen zielsicher in die Weight-Watchers-freie Zone. Da sind sie: Schokolade, Chips, Kekse, Pralinen und - huch, was ist das?

Eine grell-bunte Verpackung springt mich quasi an. "Schoko-Nudeln in Vanillesoße" steht darauf. Langsam sträuben sich mir die Haare. Und gleich daneben ist ein kleiner Karton mit "Spaghetti in Erdbeersoße". Zwei Portionen in einer Packung. Na, herzlichen Glückwunsch. Würde nicht auch schon nur eine Gabel davon reichen? Wer isst denn so was? Obwohl, naja, wenn ich es mir so recht überlege. Als Kind hat auch schon mehr als einmal "Leberwurst auf Waffel" den Weg in meinen Magen gefunden. Und vor rund acht Jahren, ja, da hatte ich ein tolles Erlebnis. Es geschah auf einer Rundreise durch China. Eines Tages sah ich beim Abendessen auf einem großen Dreh-Tablett eine kleine Schale stehen, in der dünne, lange, glasige Fäden lagen. Sie waren ein wenig gelblich und klein gehackte Kräuter klebten auf ihnen. "Ha, das müssen Glasnudeln sein", denke ich als junges Landei, das noch nie zuvor Glasnudeln gesehen hat. "Nudeln schmecken immer gut, also drauf damit!" Ich schaufelte mir ziemlich viele dieser Fäden auf den Teller und war glücklich - bis zum ersten Bissen. Naja, Mamas Nudeln schmeckten definitiv anders. Diese hier waren ein wenig knorpelig, zäh und machten den Eindruck, als seien sie in Instant-Suppen-Pulver eingelegt worden. Mein Fazit: Nein, danke. Ein paar Tage später - andere Stadt, dasselbe Essen. Und wieder diese Glasnudeln - diesmal allerdings mit Schildchen an der Schale. Im Nachhinein wäre ich froh gewesen, hätte dort was von "Glas-" oder vielleicht sogar "Schoko-Nudeln" gestanden. Aber nein, es war "Quallensalat". Guten Appetit.

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