guten_morgen_mek

Als Nieder-Rheiner bin ich es gewohnt, nett zu sein. Zuvorkommend, lustig und fröhlich. Wir vom Rhein tragen das Herz auf der Zunge und feiern auch mal gerne sechs Tage durch. Das nennt sich dann Karneval.

Eine gewisse Geselligkeit ist uns also nicht abzusprechen, vor allem, weil man sich hin und wieder auch etwas näher kommt.Nun bin ich seit einigen Wochen in Trier. Die Stadt ist schön, es gibt viel zu sehen, und ich fühle mich wirklich wohl. Doch "Oha!", was fiel mir da denn gestern auf? Nach vielen Tagen Regen schien endlich mal die Sonne. Also packte ich schnell die Jogging-Schuhe aus und begab mich Richtung Mosel. Dort angekommen, lief ich in Richtung Süden. Bei uns im Rheinland gehört ein fröhlicher "Guten Morgen"-Gruß unter Joggern einfach dazu. Diesem Ritus folgend begrüßte ich den ersten Läufer, der mir entgegen kam. Einen Gruß gab's nicht zurück, eher einen verstörten Blick. Nun gut, dachte ich, vielleicht ein Morgenmuffel, soll es ja geben. Auch der zweite Jogger wurde von mir freundlich gegrüßt. Sein Blick: frei geradeaus, keine Regung. Hmmm! Zwischendurch kreuzten neben Läufern auch einige Radler. Immer mit dem gleichen Ergebnis. So viele Morgenmuffel? Kann doch gar nicht sein.Nach einigen Kilometern dann aber ein Wunder: Ein junges Pärchen reagierte zwar ebenfalls irritiert, grüßte jedoch schüchtern zurück. Na bitte, geht doch! Auch wenn es auf meiner Strecke die einzigen bleiben sollten. Die Hoffnung gebe ich nicht auf: Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen!

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