Guter Ton und Taktgefühl

Es ist nicht ihre erste Band, aber ein Projekt, an dem sie hängt: Julia Reidenbach ist eine von zwei Sängern eines neuen Trierer Quintetts. Mit Pianistin Annette Naberfeld ist sie der Kopf von Fine Tact. Der erste Auftritt vor Publikum ist am Samstag, 9. Oktober, um 20 Uhr im Schammatdorfzentrum.

 Fiebern ihrer Premiere entgegen: Simon Görgen, Tanja Silcher, Julia Reidenbach, Christoph Biehl und Annette Naberfeld (von links) sind die Band Fine Tact. Foto: privat

Fiebern ihrer Premiere entgegen: Simon Görgen, Tanja Silcher, Julia Reidenbach, Christoph Biehl und Annette Naberfeld (von links) sind die Band Fine Tact. Foto: privat

Trier. Der Spaß an der Musik sei das, was die Band ausmache, sagen die Bandmitglieder von Fine Tact. Eigentlich ist es ein Trio, das musiziert, und zwei Gesangsstimmen, die darüberliegen. Keine klassische Swing-Besetzung, ein Bläsersatz fehlt. Aber auch das Repertoire geht über die Lieder aus der Swing-Ära hinaus, hat Pop- und Funk-Elemente. 30 Titel haben sich die Fine-Tact-Musiker seit einem halben Jahr erarbeitet - von "Big Spender" über "Fly me to the moon" bis "Sway" und "Girl of Ipanema".

Keimzelle der Band war ein Treffen von Julia Reidenbach (28) und Simon Görgen (26) während eines Auftritts der FWG-Big-Band in der Trier-Galerie vor etwa einem Jahr. Sie wollten zusammen Musik machen. "Aber uns fehlte ein Pianist", sagt Julia. Ihr Lebenselixier sei die Musik. Sie wurde schon früh von ihrem Vater gefördert, hatte eigene Bands und Musikprojekte, nahm am Wettbewerb "Die Stimme der Region teil", singt auch heute noch mit verschiedenen Musikern zusammen. Sie hat sich weiterentwickelt, ist reifer geworden, und was sie heute singt, ist jazziger geworden.

Simon und Julia haben nach Mitstreitern für die neue Band idee gesucht und auf der Internetseite des Jazz Clubs Trier Berufsmusikerin Annette Naberfeld (48) ausfindig gemacht. Erste Idee war, ein dinnertaugliches Programm unter dem Namen Barcoustic auf den Weg zu bringen. Doch damit nicht genug. Verstärkung musste her.

Beim Jazzgipfel sahen sie Bassistin Tanja Silcher (31) und Schlagzeuger Christoph Biehl (37) auf der Bühne. "Die waren die Coolsten an dem Abend", sagt Julia. Zum Probenabend auf Probe eingeladen, funktionierte die Kombination. "Das braucht manchmal nur zehn Sekunden, bis man weiß, dass es passt", sagt Christoph. Später veränderte sich die musikalische Richtung, und der Name wurde in Fine Tact geändert. Guter Ton und Taktgefühl - nicht nur im musikalischen Sinn - stecken darin.

Bei einem Proben-Gig für Freunde haben die fünf Musiker zuerst getestet, ob die Band bestehen kann. "Das war ein super Abend. Wir sind der Meinung, das kommt gut an", sagt Bassistin Tanja. Vor allem, weil sie eigene Arrangements schrieben, gut harmonierten, obwohl jeder von ihnen seine Individualität mit einbringe. "Auch wenn da verschiedene Charaktere aufeinandertreffen, wir ergänzen uns gut", sagt Julia. Vier der Musiker haben Band- und Bühnenerfahrung, Simon kommt eher aus dem Musical-Bereich. "Die Band hat mir gezeigt, wer ich bin", sagt er.

Von ihrem Projekt sind sie überzeugt. Mit dem Auftritt am Samstag "stellen wir uns Trier vor", sagt Julia. Aufregung gehört wie zu jedem Auftritt dazu. Gedanken über ein Scheitern machen sie sich aber nicht. "Dazu haben wir zu viel Spaß an der Musik."

Wer die Premiere nicht verpassen will: Der Auftritt im Schammatdorfzentrum in Trier-Süd, Im Schammatdorf 13a, beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt kostet neun Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort