Mehring. Die Wertschöpfungskette: "Der Bauer-der Müller-der Bäcker" hat sich in Deutschland noch nicht überall durchgesetzt. So sind neben der Backstube Frick in Mehring, sie wird von Marianne Stürmer und Chef Walter Frick geleitet, nur 19 weitere Bäckereien in der ganzen Bundesrepublik dem Gedanken "zurück zur Natur" angeschlossen. Seit einem Jahr heißt es in der Bachstraße: "Wir haben uns auf die traditionelle Backkultur besonnen. Deshalb backen wir wieder wie unsere Großeltern. Wir verzichten auf industrielle Vormischungen und verarbeiten bei einem anspruchsvollen Backverfahren hochwertige Rezepturen." Marianne Stürmer erklärt: "Nach EU-Richtlinien sind für Bäckereien 199 Zusatzstoffe erlaubt, die sich im Laufe der Jahre alle in die Backstube eingeschlichen haben." Die Industrie mache es sehr schwierig, Rohstoffe ohne irgendwelche dieser Zusatzstoffe zu beziehen. In Mehring wird nur mit den Zusatzstoffen Pektin, Ascorbin und Zitronensäure gearbeitet. Sie sind im Bio-Bereich zugelassen. Die Backstube Frick arbeitet seit einem Jahr nur noch mit natürlichen Rohstoffen und hat die ganze Produktion umgestellt. Chef Walter Frick berichtet: "Chemische Backmittel haben in unseren Teigen nichts mehr zu suchen. Daher haben wir eigene Rezepte entwickelt, anspruchsvolle Backverfahren ausprobiert, mit Vor- und Sauerteigen hantiert und neue Rohstoffe getestet." Mit dem Erfolg wurde der Backstube das "Natur-pur-Siegel" verliehen. In Mehring sind somit beim Backen zum Beispiel gehärtete Fette, chemisch-synthetische Emulgatoren, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder auch Rohstoffe aus gentechnisch verändertem Saatgut absolut tabu. Stürmer sagt: "Viele Erwachsene und Kinder reagieren auf Chemie in Lebensmitteln allergisch. Wir als Handwerksbäcker haben die Verantwortung, uns dies bei der Herstellung unserer Backwaren immer wieder ins Gedächtnis zu rufen." Dies beginne beim Einkauf hochwertiger Rohstoffe und Zutaten bei heimischen Erzeugern, setze sich fort im Backen und ende im Verkauf mit der Kennzeichnung aller Allergene mittels der üblichen Symbolik auf dem Preisschild. "So kann jeder sehen, was er isst, auch das, was er nicht sieht", sagt Frick. Die Kontrolle ist den 20 angeschlossenen Deutschen Bäckern wichtig. Sie wird von Sachverständigen der Firma food IT Consulting überwacht. Nach einer Begutachtung vor Ort und der Verleihung des Siegels inspizieren sie jährlich einmal unangemeldet die Bäckereien. disWeitere Informationen: www.natur-pur-siegel.de oder auch www.backstube-frick.de.