Händler: Wenig Kunden auf dem Monatsmarkt

Seit einem Jahr gibt es in Ehrang an jedem zweiten Donnerstag im Monat einen Markt. Um das Angebot aufrechtzuhalten, müssten aus Händlersicht erheblich mehr Kunden kommen. Bis Ende des Jahres wollen sie auf jeden Fall noch durchhalten.

 Frische Produkte ziehen zwar die Kunden beim Obst- und Gemüsestand im Trierer Stadtteil Ehrang an, insgesamt ist die Besucherresonanz auf dem Monatsmarkt zu schlecht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Frische Produkte ziehen zwar die Kunden beim Obst- und Gemüsestand im Trierer Stadtteil Ehrang an, insgesamt ist die Besucherresonanz auf dem Monatsmarkt zu schlecht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Wer am letzten Donnerstag über den Marktplatz am Kyllufer schlenderte, dem offenbarten sich hauptsächlich zwei Dinge: Die Zahl der Händler ist von anfänglich über 20 auf acht geschrumpft. Und Kunden gab es nur sehr wenige. Diese allerdings sind mit dem Markt zufrieden, insbesondere mit einem Obst- und Gemüsestand aus dem Hunsrück, der sogar wöchentlich in Ehrang steht und die meisten Kunden anzieht. "Von dem bin ich überzeugt, dort kann ich mir die Sachen aussuchen", sagt Josefine Roth, die mehrere gut gefüllte Tüten heimträgt. Die wenigen Kunden reichten aber nicht, das Geschäft lukrativ zu machen, sagen andere Händler, die zum Teil von weit her anreisen. Was also sind die Gründe dafür, dass der Monatsmarkt trotz anfänglicher Begeisterung nicht richtig angenommen wird?
"Zu wenig Werbung", moniert Kurt Liss, der als Vereinsvorsitzender der Marktkaufleute Eifel-Mosel-Hunsrück e. V. zusammen mit seinem Stellvertreter Udo Feltes den Markt organisiert. Seine Kritik richtet sich an die Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine (GEOV), die den Markt nicht mit Werbemitteln unterstütze. Der Markt sei zu wenig bekannt. Daher habe man mit eigenen Mitteln und ehrenamtlicher Hilfe 5000 Flyer im Stadtteil verteilt. "Zu wenig attraktive Angebote", meinen andere Marktleute mit Blick auf das geringe Frischesortiment. Allerdings: Neben dem gut angenommenen Obst- und Gemüsestand waren in der Vergangenheit immer wieder wechselnde Händler mit frischen Wurst-, Käse- oder Kräuterständen dabei.
So auch letzten Donnerstag, wo ein saarländischer Käsestand mit ausgesuchten Bergkäsen und ein Händler mit französischen Senf- und Salzsorten die Kramstände bereicherten. Letzterer lässt seinem Frust in Anbetracht des "20 oder 25 Euro Umsatzes" bis zum Mittag freien Lauf. "Der Markt wird nicht angenommen. Es kommen einfach keine Leute. Das wird nichts!" Wiederholt wird von unkooperativen Anwohnern berichtet, die an dem Monatsmarkttag über den gesperrten Parkplatz schimpfen. Unterstützung vermisse man auch aus dem Ortsbeirat, sagt Cornelia Sartoris. Veranstalter Kurt Liss spricht in der Gesamtheit der Gründe von "ungünstigen Verkettungen", die es schwierig machten, weitere Kollegen für den Markt zu motivieren. Dennoch haben Händler Ideen: einen Fisch-, Wein- oder Brotstand, Attraktionen für Kinder oder Aktionen von Ehranger Vereinen, lauten einige Vorschläge. Immerhin: "Dieses Jahr ziehen wir den Markt aber noch durch", verspricht Kurt Liss.
Die nächsten Termine: 11. August, 8. September, 13. Oktober, 10. November, 8. Dezember.
Jürgen Hoffmann, 70 Jahre, Ehrang: "Wir haben den Markt nicht regelmäßig aber häufig genutzt, insbesondere den Obst- und Gemüsestand Das Angebot auf dem Markt ist der Nachfrage geschuldet." Uli Dreßler, 68 Jahre, Trier-Ehrang: "Der Markt hier ist doch wie in Frankreich, ich liebe so ein Flair. Ehrang braucht so was. Es wäre schade, wenn der Markt nicht mehr da wäre!" Kurt Liss, 45 Jahre, Marktkaufleute Eifel-Mosel-Hunsrück, Wittlich: "Ich hatte am ersten Tag ein schlechtes Gefühl, als das Gewinnspiel auf schwache Resonanz stieß und nicht mal Gutscheine eingelöst wurden." Udo Feltes, 53 Jahre, Marktkaufleute Eifel-Mosel-HunsrückOsann-Monzel: "Der alte Vorstand der GEOV hatte Ideen und war engagiert. Ich vermisse Unterstützung vom neuen Vorstand."Umfrage: Gabriela Böhm

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