Gebäudeschaden Halle in Trier undicht – 550 Sportler im Training eingeschränkt

Trier-Heiligkreuz · Seit Monaten dringt Regen durch das Hallendach der Bezirkssportanlage in Heiligkreuz. Das Wasser wird zeitweise mit großen Eimern aufgefangen, Kinder rutschen aus, der Ärger ist groß. Die Stadt Trier kündigt die Reparatur an.

 Mit Speisbütten wird das Wasser in der Halle am 28. November 2019 aufgefangen, gesichert durch Sportkästen und Absperrhütchen.

Mit Speisbütten wird das Wasser in der Halle am 28. November 2019 aufgefangen, gesichert durch Sportkästen und Absperrhütchen.

Foto: Norbert Henschel

Fußball, Zumba, Gymnastik, Bogenschießen, Taekwondo: Rund 300 Schüler von zwei Schulen und 250 Sportler verschiedener Vereine trainieren laut der Stadt Trier wöchentlich in der Turnhalle der Bezirkssportanlage Heiligkreuz.

Das ist laut dem Vater eines jungen Fußballers nicht immer so einfach, denn: Es regnet rein. Das Wasser, das im Eingangsbereich in die Halle tropfe, werde mittlerweile in großen Eimern aufgefangen, sagt der Mann, dessen neunjähriger Sohn seit mehreren Jahren beim VfL Trier spielt und manchmal auch in der Halle trainiert. „Die Kinder fallen einfach hin beim Spielen, das ist ja rutschig“, sagt er.

Antje Gieche von der Geschäftsstelle des VfL Trier 1912 bestätigt: „Das Dach ist tatsächlich undicht, sodass es manchen Tags ordentlich reintropft. Die aufgestellten Bottiche sind schnell gut gefüllt. Der Bereich ist dann abgesperrt und leider nicht nutzbar.“

 Das Dach der Halle der Bezirkssportanlage Heiligkreuz ist undicht, an der Decke sieht man die Wasserflecken.

Das Dach der Halle der Bezirkssportanlage Heiligkreuz ist undicht, an der Decke sieht man die Wasserflecken.

Foto: TV/Andrea Weber

Auch Norbert Henschel (UBT), Mitglied im Sportausschuss der Stadt Trier, ist wütend. „Das ist eine Sauerei! Das ist städtisches Eigentum, also Eigentum der Bürger. Die Stadt wartet, bis die Halle kaputt ist. So etwas darf es nicht geben!“

Henschel hatte am 4. Dezember 2019 eine schriftliche Anfrage an die für Sport zuständige Dezernentin Elvira Garbes gerichtet. Darin berichtet er, wie er im November seinen Enkelsohn zum Training gebracht und die provisorische Auffangstation für das Regenwasser – bestehend aus Speisbütten, Sportkästen und Pylonen – entdeckt habe. Auf seine Nachfrage hin habe der Übungsleiter gelacht und gesagt: „Seit Frühjahr warten wir auf die Reparatur des Daches. Mittlerweile erwartet keiner mehr eine Reparatur.“ Henschels Fazit: „Erneut ein unglaubliches (!) und trauriges Zeichen aus der Stadtverwaltung Trier.“

Schwester Cäcilia Born, Sportlehrerin an der Blandine-Merten-Realschule Trier, nimmt es gelassener. Sie persönlich sei nicht so sehr davon beeinträchtigt. „Es tropft ja nur in einer Ecke.“ Allerdings: Sie und ihre Kollegen seien flexibler, da sie nur mit einzelnen Klassen auf die Halle der Bezirkssportanlage auswichen und sonst in ihrer eigenen Halle trainierten. „Dann machen wir Ballsport eben nicht da oben“, sagt sie. Denn der Ball richte sich nicht danach, wo man hinlaufen dürfe und wo nicht. Die Leiterin der Grundschule Heiligkreuz, deren Schüler in der Halle trainieren, möchte nicht dazu Stellung nehmen.

Der Missstand sei der Stadt bekannt, sagt Antje Gieche vom VfL Trier, und solle nach Informationen des Vereins im Frühjahr behoben werden. Das bestätigt Michael Schmitz, Pressereferent der Stadt Trier. „Die aktuelle, undichte Stelle ist seit dem Herbst 2019 bekannt“, sagt er. Die Gebäudewirtschaft Trier stimme sich eng mit dem Platzwart vor Ort ab. „Da die Witterungsbedingungen im Herbst/Winter ungeeignet für eine solche Reparatur sind, und dieser Schaden nach bisherigen Erkenntnissen auch eher geringfügig erscheint, wurde entschieden, dass er im Frühjahr behoben wird, sobald Dacharbeiten besser möglich sind.“

Inzwischen hat die Stadt laut Sprecher Ernst Mettlach den Auftrag an den Dachdecker erteilt. Die Reparaturarbeiten sollten im März erledigt werden, sobald es die Witterung zulasse.

Auch Henschel hatte in seinem Schreiben Anfang Dezember auf den bevorstehenden Winter hingewiesen. Der Winter sei nicht gekommen, und dennoch habe sich nichts getan, sagt er. Das ärgert ihn. Im Februar sei die betroffene Stelle immer noch provisorisch abgesperrt worden. Da stelle sich auch die Frage nach der Sicherheit der Sportler, so etwas berge Unfallgefahr.

Auch der Vater des jungen Fußballers hat kein Verständnis dafür, dass die undichten Stellen nicht sofort repariert wurden. „Der Schaden wird von Tag zu Tag größer und somit auch teurer“, sagt er. Inzwischen welle sich schon der Hallenboden. Anfangs hätte man das undichte Dach noch für ein paar hundert Euro beheben können, glaubt der Vater: „Das ist schade, so was!“

Die Stadt geht laut Mettlach davon aus, dass die Reparatur rund 3000 Euro kosten wird. Genauere Angaben dazu könne man erst machen, wenn die Reparaturen erledigt seien.

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