Hallo! Plattform gibt Sexarbeiterinnen wichtige Infos

Trier · Eine mehrsprachige Internetseite möchte einen Beitrag leisten zu einem selbstbestimmten und selbständigen Leben von Prostituierten.

Hallo! Plattform gibt Sexarbeiterinnen wichtige Infos
Foto: (e_eifel )

Trier (red) Die mehrsprachige Internetseite für Sexarbeiterinnen mit SOS-Knopf, die seit sieben Monaten online ist (der TV berichtete), bietet unter www.sexarbeit-trier.de Informationen, aber auch Hilfe. Sie ist gedacht für die rund 200, überwiegend aus dem Ausland stammenden, Sexarbeiterinnen in der Region Trier.
Gesundheit, Recht, Notrufe und Hilfsmöglichkeiten sowie ein Stadtplan von Trier sind die Themen des von der Aidshilfe und dem Gesundheitsamt entwickelten mobilen Angebots.
Nicht nur in Deutsch, sondern auch in Bulgarisch, Rumänisch, Englisch, Spanisch und Russisch gibt es wichtige Informationen zur Verhütung und zu sexuell übertragbaren Infektionen sowie einen SOS-Button, damit sich die Frauen bei einer Erkrankung oder einem Notfall direkt an die zuständige Stelle wenden können. Via GPS werden sie ins Gesundheitsamt, zur Polizei oder ins Krankenhaus geführt. Viele mehrsprachige Videos unterstützen die Informationen. In die Plattform, die mit finanzieller Unterstützung der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland realisiert wurde, ist eine Hörfunktion integriert, damit auch Analphabetinnen sie nutzen können.
Das Gesundheitsamt bietet seit mehreren Jahren eine kostenlose und anonyme Beratung und Untersuchung für Sexarbeiterinnen an. Die Plattform soll sie zu einem selbstbestimmten und selbständigen Leben und Handeln befähigen und ausbeuterischen Strukturen, Gewalt oder Missbrauch entgegenwirken.
Sexarbeiterinnen sind nach Einschätzung der Trierer Frauenbeauftragten Angelika Winter immer noch eine der größten diskriminierten und stigmatisierten Gruppen in der Gesellschaft. Durch die Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit seien die Sexarbeiterinnen eher isoliert, könnten sich aber nun dank der Plattform wichtige Informationen rund um die Uhr anonymisiert übers Smartphone oder Tablet beschaffen.
"Die Seite wird von den Frauen mittlerweile gut genutzt, sie ist wertvoll für sie", sagt Sozialarbeiterin Tanja Zerfaß. Und sie weiß, dass einige der Sex-Clubs selbst auf ihrer Homepage auf den Link zur www.sexarbeit-trier.de verweisen.

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