Handel befürchtet Einbußen bei Sperrung der B 51 bei Trier

Trier · Anwohner, Einzelhandel, Pendler und die Fachhochschule sorgen sich wegen der geplanten Vollsperrung der Bitburger Straße im Frühsommer. Am 29. Februar informiert die Trierer Stadtverwaltung über Bauzeiten und Umleitungen.

 ORT: Trier-Pallien, Bitburger Strasse, B51 *** Verschärft die Nadelöhr-Situation auf der B 51: der Bundsandstein-Fels unterhalb der Fachhochschule. TV-Foto: Roland Morgen ***

ORT: Trier-Pallien, Bitburger Strasse, B51 *** Verschärft die Nadelöhr-Situation auf der B 51: der Bundsandstein-Fels unterhalb der Fachhochschule. TV-Foto: Roland Morgen ***

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier. Zumindest einige Pendler, die sich auf der Internetseite www.diegrenzgaenger.lu austauschen, haben ihren Humor (noch) nicht verloren. "Am besten schon mal Cheffe nach außerordentlichen Bürozeiten fragen, so von 3 Uhr nachts bis morgens um 11", kommentiert einer die Ängste der Kollegen, dass während der zweimonatigen Sperrung der Bitburger Straße im Berufsverkehr auf den Ausweichstrecken das Chaos ausbrechen wird.
Immerhin passieren die B 51 täglich rund 26 000 Autos und LKW auf dem Weg in die Eifel oder nach Luxemburg, zur Fachhochschule, dem beliebten Freizeitgebiet Weißhauswald oder in die City und zurück. Im Frühsommer - möglichst bald nach Ende der Heilig-Rock-Wallfahrt am 13. Mai - soll der untere Teil der B 51 für voraussichtlich zwei Monate voll gesperrt werden. Insgesamt dauern die verschiedenen Bauarbeiten wohl bis Ende des Jahres (der TV berichtete, siehe Extra). Am 29. Februar will die Stadtverwaltung in einer Infoveranstaltung den Anliegern den genauen Bauzeiten- und Umleitunsgplan unterbreiten.
Die Anlieger sind verunsichert. "Wir haben keinerlei Planungssicherheit und können Gästen, die zum Beispiel bei uns ihre Hochzeit feiern wollen, nichts Genaues sagen", ärgert sich Markus Schröder, Inhaber des Stadtwaldhotels gegenüber der Fachhochschule. Zudem liege der Termin mitten in der Urlaubszeit "Eine Sperrung im Januar, Februar, März hätte uns definitiv viel weniger getroffen", sagt Schröder. Auch das Hotel Kockelsberg und das Restaurant Weißhaus sähen das so.
Keine Parallelbaustelle


"Wir werden quasi von der Stadt abgeschnitten", sagt auch Detlef Jahn. "Aus unserer Sicht wäre es sehr gut, wenn die Strecke erst ab Mitte Juli gesperrt würde, wenn das Sommersemester vorbei ist", erklärt der Kanzler der Fachhochschule mit rund 5000 Studenten. Denn vom Tal aus ist die Hochschule während der Sperrung nur per Rad oder zu Fuß zu erreichen.
"Fragt man 100 Leute, wann die beste Zeit für die Sperrung ist, bekommt man 150 Antworten - aber irgendwann müssen die Arbeiten ja gemacht werden", fasst Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende des Händlerrings City Initiative zusammen. Für den Trierer Einzelhandel bedeute die schlechtere Erreichbarkeit der City definitiv Umsatzeinbußen, sagt die Inhaberin des Modehauses Marx\'. "In welcher Höhe kann ich allerdings nicht sagen, das wird von Branche zu Branche stark variieren." Wichtig sei, dass die Baustelle sich auf keinen Fall verzögern dürfe. "Um die Arbeiten an dieser Herzschlagader Triers möglichst schnell abzuschließen, darf der Hammer nicht um 17 Uhr fallen, sondern es muss im Schichtbetrieb und auch an Wochenenden gearbeitet werden", fordert Kaltenkirchen.
Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani will in den nächsten Wochen mit den Baufirmen die letzten Vertragsdetails abklären. "Dann stehen die Baudaten und -zeiten fest", sagt Kaes-Torchiani. Mit den Stadtwerken seien die Leitungsarbeiten bereits terminiert worden. Mit dem Landesbetrieb Mobilität, der für die B 53, die B 52 und die A 64 zuständig ist, sei abgesprochen, dass es auf dieser Hauptumleitungsstrecke während der B-51-Sperrung keine andere Großbaustelle geben werde. Außer der B 53 werden Luxemburgpendler die Routen über Igel und Wasserbillig beziehungsweise Konz/Grevenmacher nutzen. Und auch auf den engen Schleichwegen rund um Trierweiler, Sirzenich und dem Markusberg wird wohl reger Betrieb herrschen.Extra

Die zweimonatige Vollsperrung der Bitburger Straße ist nötig, weil die Napoleonsbrücke (erste Kurve nach dem Stadtausgang) inklusive Stützmauer saniert werden muss. Außerdem wird wenige Meter weiter oberhalb die Felswand abgefräst, um die Fahrbahn verbreitern zu können. Später soll dann die zweite Bergabspur, die bislang erst kurz vor der Stadteinfahrt beginnt, nach hinten verlängert werden, damit der Verkehr schneller Richtung Trier-West/Pallien abfließen kann. Insgesamt kosten die Bauarbeiten etwa 1,3 Millionen Euro. Die Stadt rechnet damit, dass das Land 65 Prozent der zuschussfähigen Kosten übernimmt. woc

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