Handwerk wirbt Nachwuchs an

Trier · Das Maurer- oder Schreinerhandwerk lernen oder künftig doch im Einzelhandel arbeiten? Nach der Schulzeit haben Schulabgänger die Qual der Wahl. Auf einer Berufsinformationsmesse haben sich die Schüler der Realschule plus in Trier-Süd über verschiedene Ausbildungsangebote kundig gemacht.

Trier. Was ist der richtige Beruf für mich? Antworten auf diese Frage haben Schüler der Realschule plus Trier-Süd im Rahmen einer Berufsinformationsmesse gefunden.
"Wir beginnen schon in der sechsten Klasse mit der Berufsberatung, um die Kinder in die richtige Richtung zu lenken", sagt Schulleiterin Luise Laurent. Ziel sei es, dass die Schüler sich nach der achten Klasse sicher sind, welchen Beruf sie nach dem Abschluss ergreifen möchten. Elf Aussteller haben im Rahmen der Veranstaltung den rund 200 Schülern die verschiedensten Berufe nähergebracht, darunter vor allem Betriebe aus dem Handwerk und dem Einzelhandel. "Mir gefällt die Organisation der Messe gut, allerdings sind die meisten vorgestellten Berufe eher etwas für Jungen als für Mädchen", erzählt die 14-jährige Samanta Schmidt.
Auch Deutsch- und Sozialkundelehrer Christoph Krier, der die Messe organisiert hat, ist sich dieses Problems bewusst: "Das sind Dinge, die wir aus dieser ersten Veranstaltung mitnehmen. Beim nächsten Mal sollen beispielsweise soziale und pädagogische Berufe stärker vertreten sein."
Henning Poetsch ist 14 Jahre alt und hat auf der Messe viele neue Impulse bekommen: "Ich konnte mir viele interessante Berufe näher ansehen, hätte mir aber noch mehr wirtschaftliche Positionen gewünscht."
Die Realschule plus Trier-Süd gehört zur kooperativen Form, die Schüler haben also bis zur sechsten Klasse alle gemeinsam Unterricht, bevor sie dann aufgeteilt werden. Sie unterhält eine Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft. Das bedeutet, dass beispielsweise mehrmals während des Schuljahrs Meister eines Handwerks den Unterricht besuchen und versuchen, Schüler für ihren Beruf zu interessieren. "Wir versuchen, alle Möglichkeiten aufzuzeigen, die die Schüler nutzen können. Dazu gehört zum Beispiel auch ein Hochschulstudium im Anschluss an die Ausbildung", erklärt Olaf Fackler von der Kreishandwerkerschaft.Realschule plus: Die Realschule plus ersetzt den Haupt- und Realschulabschluss. Es gibt eine integrative Form, bei der alle Schüler bis zur achten Klasse gemeinsam lernen und danach in Berufsreife (früher Hauptschulabschluss) und Sekundarabschluss 1 (früher Realschulabschluss) aufgeteilt werden. Dann erst entscheidet sich, welche Schüler weiterhin zur Schule gehen und welche eine Ausbildung anfangen. Integrative Realschulen sind die Realschule plus in Trier-West und die Realschule plus am Mäusheckerweg. Bei der kooperativen Form geschieht das schon nach der sechsten Klasse. jasa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort