Universität Handy an im Unterricht!

Trier · Studierende der Universität Trier haben bei Aktionstag Konzepte zum Einsatz von digitalen Medien in der Schule präsentiert.

Wie wäre es mit einem Besuch in der Kirche? Die Frage löst bei den meisten Jungen und Mädchen keine Begeisterung aus. Und wenn sie dabei ihr Handy benutzen dürfen? Katharina Düntzer und Mary Addaikalamuttu haben es ausprobiert. Was dabei herausgekommen ist, präsentierten die beiden Lehramtsstudentinnen beim Aktionstag „Schulentwicklung jetzt“ vor Lehrern, Eltern und Schülern an der Universität Trier.

Unter der Leitung von Bildungswissenschaftlerin Laura Simonis hatten sich Masterstudierende ein Semester lang Gedanken gemacht, wie sich Smartphones, Tablets & Co. sinnvoll im Unterricht einsetzen lassen. „Die Schulen sind zum Teil schon sehr gut ausgestattet mit digitalen Medien, aber es fehlt an Personal, das damit umgehen kann und sie richtig einzusetzen weiß“, erklärt Simonis, die gerade erst mit dem Preis für Digitale Lehre der Universität Trier ausgezeichnet wurde. „Unsere Aufgabe als Universität ist es, aktiv Schulentwicklung zu betreiben.“ „Wer heute gut unterrichten will, muss die Schüler in ihrem Alltag abholen, also auch ihre Medien nutzen“, so Mary Addaikalamuttu. Die Theologiestudentin überlegte sich gemeinsam mit ihrer Kommilitonin, wie Kinder mithilfe digitaler Medien die Kirche als einen lebendigen Ort erfahren können: Sie sollen Gemälde, das Taufbecken oder Inschriften entdecken, auf denen die Studentinnen QR-Codes angebracht haben. Diese scannen sie mit Smartphone oder Tablet und gelangen so zur jeweiligen Aufgabe, erhalten weitere Informationen über die Objekte, können sie fotografieren oder Filme machen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgen die Biologiestudentinnen Sara Junglas und Christine Claes mit ihrem Unterrichtskonzept im Greifvogelpark in Saarburg. Die Kinder sollen sich Videos, Fotos und Texte auf den Internetseiten des Parks ansehen und sich einen Vogel aussuchen, den sie am Ausflugstag beobachten, fotografieren und filmen. Aus den Aufnahmen entstehen Poster oder Flyer. Darauf bringen die Schüler QR-Codes an, die sie selbst generieren und können so zu ihren Filmen auf Youtube verlinken. Welche Vorteile digitale Medien im Unterricht haben, zeigt sich auch am Stand der Trierer Nelson-Mandela-Realschule plus: Lehrerin Kerstin Hopp führt gemeinsam mit Schülern vor, wie Kinder mit besonderem Förderbedarf von interaktiven Büchern, Landkarten oder Bildschirmen profitieren.

(red)
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