Harmonie alleine reicht nicht

Wer nach dem ersten Wahltermin vor zwei Wochen eins und eins zusammengezählt hat, der konnte davon ausgehen, dass Stephanie Nickels auch bei der Stichwahl die Nase vorne behalten würde. In Waldrach war zu erwarten, dass Nickels viele der rund 200 Stimmen ergattern würde, die auf Lokalmatador Hermann-Josef Franzen entfallen waren.

Schließlich wohnt auch die künftige Bürgermeisterin in Waldrach.
Abgesehen davon, dass die Christdemokratin die überwiegende Zahl der Wähler im unteren Ruwertal auf ihre Seite bringen konnte, hat sie auch viele kleinere Orte im Hochwald dominiert. Das läppert sich, obgleich es sehr eng wurde. Kontrahent Stefan Metzdorf konnte den Rückstand mit seinen guten Ergebnissen in seinem Wohnort Gusterath, in Pluwig und in Farschweiler nicht ganz kompensieren. Ihm hätte vermutlich eine höhere Wahlbeteiligung geholfen.
Nun wird also die Verbandsgemeinde Ruwer erstmals von einer Frau regiert. Stephanie Nickels wird dabei sicherlich von ihrer kommunalpolitischen Erfahrung im Kreistag und im Verbandsgemeinderat Ruwer profitieren. Auch von den guten Kontakten ins Kreishaus. Allerdings: Einfach wird der Job nicht. Es wird Widerstände geben, womöglich auch von der eigenen Partei. Ihre nette, nach Harmonie strebende Art in allen Ehren - als Verwaltungschefin wird Stephanie Nickels auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen müssen, wenn sie die Richtung vorgeben will.
a.follmann@volksfreund.de

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