Harte Zeiten auf Triers Straßen

Mehrere Baustellen auf Hauptverkehrsadern, überlastete Umgehungsstrecken und keine Möglichkeit, dem im Trierer Tal zu entkommen: Die Verkehrssituation in und um Trier ist derzeit äußerst angespannt. Staus und verstopfte Knotenpunke kosten die Verkehrsteilnehmer Zeit und Nerven.

 Zeitweise durch die Umleitung überlastet: Straßenszene bei der Auffahrt B 53/Ehranger Brücke. TV-Foto: Friedemann Vetter

Zeitweise durch die Umleitung überlastet: Straßenszene bei der Auffahrt B 53/Ehranger Brücke. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Schweich. Eine Verkettung von widrigen Umständen führt dieser Tage zu langen Rückstaus in und um Trier. So wälzten sich die Blechlawinen am Dienstagabend auf vielen Kilometern Straße nur quälend langsam vorwärts. Auch Linienbusse steckten fest: "Wir hatten aufgrund der Verkehrssituation zwischen 15.30 und 20 Uhr auf allen Linien bis zu 60 Minuten Verspätung - trotz sechs Zusatzfahrzeugen", sagt Stadtwerke-Pressesprecher Carsten Grasmück.

Die Baustellen



Seit Dienstag ist die B 53 zwischen Trier-Pallien und Trier-Biewer wegen Fahrbahnsanierung bis zum 14. November voll gesperrt. Entsprechend stockt der Verkehr auf den Ausweichstrecken wie der A 602 und der B 49 in Trier-Nord (Zurmaiener Straße). Zugleich werden verschiedene Fahrbahnabschnitte am Autobahndreieck Moseltal bei Schweich saniert.

Pannen und Unfälle



Am Dienstagnachmittag verschärften zwei Vorfälle die Situation. Auf der B 51 (Bitburger Straße) etwa in Höhe der Fachhochschule Trier blieb gegen 15 Uhr ein LKW liegen. Dadurch wurden der ohnehin wichtige Verkehrsabfluss aus der Stadt und gleichzeitig eine aktuelle Umleitungsstrecke während der B 53-Sperrung blockiert. "In so einem Fall bleiben kaum Ausweichmöglichkeiten", stellt Stefan Wagner von der Polizei-Inspektion Trier fest. Hinzu kam gegen 17 Uhr ein Unfall auf der Luxemburger Straße in der Nähe der Konrad-Adenauer-Brücke.

Eine Schwachstelle



Als Schwachstelle hat sich seit Beginn der B-53-Sperrung der Knotenpunkt B 53/B 52 zwischen Ehrang und dem Hafen Trier erwiesen. Im morgendlichen Berufsverkehr von 7 und 8 Uhr wird dort besonders die Linkabbiegespur von der B 53 aus Richtung Schweich hinauf zur B 52 (Ehranger Brücke) durch den zusätzlichen Umleitungsverkehr belastet. Dies wiederum schlägt zurück auf das gesamte Geschehen an diesen Knotenpunkt - auch mit zeitweiligen Staus auf der Brücke aus Richtung A 602.

Normalerweise passt sich das dort installierte Ampelsystem der jeweils herrschenden Verkehrslage an und steuert die Verkehrsströme nach dem aktuellen Bedarf. Doch ab einem bestimmten Fahrzeugansturm stößt auch dieses System an seine Grenzen, wie Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier auf Anfrage erklärt. Die Ampelanlage am Verkehrsknoten B 52/B 53 bei Ehrang arbeite in Spitzenzeiten am Limit.

Die Auswirkungen



Bartnick schätzt, dass der dort ankommende Verkehr aus Richtung Schweich wegen der angekündigten B-53-Vollsperrung zwischen Biewer und Pallien nicht zugenommen hat. Bartnick: "Viele der B-53-Nutzer aus Richtung Schweich werden sich zur A 1/A 602 (über Anschlussstelle Kenn) umorientiert haben."

Dennoch steige wegen der Umleitungsempfehlungen über die A 602 der Anteil der Linksabbieger auf die Ehranger Brücke. Dies gelte besonders für die aus der Eifel über Trier-Quint hereinkommenden Verkehrsteilnehmer.

Zudem belasteten die aus Richtung Trier heimkehrenden Biewerer und Pfalzeler denselben Knoten aus der anderen Richtung.

Die Empfehlungen



Das Fazit des LBM-Manns: "Während der Vollsperrung zwischen Biewer und Pallien kann in Spitzenzeiten keine Steuerung der Welt diesen Verkehrsknoten aus allen Richtungen flüssig machen."

Zu empfehlen sei daher, schon vor 7 Uhr oder auch erst nach 9 Uhr mit der Arbeit zu beginnen, wenn entsprechend flexible Arbeitszeiten und die individuellen familiären Bedingungen dies zuließen.

"In der Regel pendelt es sich bei Verkehrsbehinderungen nach zwei, drei Tagen etwas ein", schätzt Hans-Michael Bartnick. Extra Zusätzliche Geduld benötigen in den nächsten Tagen die aus Trier heimkehrenden Berufspendler aus dem Raum Wittlich. Grund: Auf dem Autobahndreieck Moseltal beginnen am heutigen Donnerstag die Arbeiten auf dem Anschlussstück von der A 602 zur A 1 in Richtung Koblenz, das in die sogenannte Apfelsinenkurve mündet. Der Verkehr kann die Baustelle dort nur einspurig passieren. Mit Staus im abendlichen Berufsverkehr ist zu rechnen. Ebenfalls behindert werden dadurch Autofahrer, die dort von der A 602 auf die A 1 in Richtung Saarbrücken abfahren wollen. Ab 9 Uhr am heutigen Donnerstag beginnt die Autobahnmeisterei Schweich mit dem Einrichten der Baustelle. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende nächster Woche abgeschlossen sein. Über das kommende Wochenende vom 5. bis 7. November werden dann der Anschluss von Trier nach Saarbrücken (A 602 zur A 1) und aus Richtung Koblenz der Anschluss von der A 1 zur L 145 (Longuich/Riol/Fell) voll gesperrt. (f.k.)

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