Hast du Töne: Musikunterricht wird teurer

Trier · Eltern im Kreis Trier-Saarburg müssen künftig für die musikalische Ausbildung ihrer Kinder tiefer in die Tasche greifen. Nach einem Beschluss des Kreistages werden die Gebühren für die Kreismusikschule ab Oktober höher ausfallen.

 Weil bei den eigenständigen und kommunalen Musikschulen das Geld knapp wird, müssen die Gebühren für den Unterricht erhöht werden. Foto: privat

Weil bei den eigenständigen und kommunalen Musikschulen das Geld knapp wird, müssen die Gebühren für den Unterricht erhöht werden. Foto: privat

Trier. Musizieren wird teurer - zumindest für die Schüler der Kreismusikschule Trier-Saarburg. Ab Oktober 2011 werden die Eltern der 700 Musikschüler im Kreis tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Gebühren werden um rund acht Prozent steigen. Das hat der Kreistag Trier-Saarburg beschlossen.
Für den Elementarunterricht werden statt bisher 21 Euro künftig 22,60 Euro fällig. Der 20-minütige Einzelunterricht wird 32,80 Euro kosten statt bisher 30,40 Euro. Bei den halbstündigen Einheiten steigen die Gebühren von 45,60 Euro auf 49,20 Euro. Für eine Dreiviertelstunde Einzelunterricht werden künftig 73,80 Euro statt bisher 68,40 Euro fällig.
Weiterhin bestehen bleiben die Sozialermäßigungen und die Ermäßigungen für Vereins-Mitglieder. Wer beispielsweise in einem Musikverein ein Instrument spielt, zahlt für den Unterricht an der Kreismusikschule 30 Prozent weniger.
Nötig geworden war die Gebührenerhöhung durch gestiegene Personal- und Sachkosten. Zwischen 2005 und 2010 ist das Defizit der Kreismusikschule um rund 14 000 Euro auf 257 284 Euro gestiegen. Durch die höheren Einnahmen aus den gestiegenen Musikschulgebühren sollen in diesem Jahr rund 6000 Euro und ab 2012 rund 24 000 Euro Mehreinnahmen erwirtschaftet werden.
Laut Martina Bosch von der Kreisverwaltung (KV) Trier-Saarburg wirkt sich die Erhöhung aber nicht auf die Honorare der 56 Lehrer der Kreismusikschule aus. Zuletzt waren die Gebühren für die Unterrichtseinheiten der Nachwuchsmusiker vor acht Jahren gestiegen.
Vertreter des Landesmusikverbandes, dem 830 Musikvereinigungen mit rund 37 000 aktiven Musikern angeschlossen sind, zeigen sich über die beschlossene Gebührenerhöhung besorgt. "Dass wir als Landesmusikverband darüber nicht sehr erfreut sind, ist klar", sagt Hans Fomin, stellvertretender Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz. Trotzdem sei eine Gebührenerhöhung bei den eigenständigen und häufig defizitären kommunalen Musikschulen unausweichlich. Aus finanziellen Gründen werde keinem Kind die musikalische Ausbildung untersagt. "Häufig trauen sich die Eltern nur nicht, offen dazu zu stehen", sagt Fomin. Im Vergleich zu anderen Kreisen sei die Musikschule des Kreises Trier-Saarburg noch relativ gut aufgestellt und genieße ein "sehr gutes Image". Deswegen fürchtet Fomin auch keine großen Auswirkungen der Gebührenerhöhung. "Wir rechnen nicht mit großen Einbrüchen bei der Zahl der Musikschüler ab dem ersten Oktober."

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