Hauch von Hollywood in Holzerath

Holzerath · Klappe, die letzte: 2015 feiert Holzerath seinen 750. Geburtstag. Schon jetzt laufen dafür die Vorbereitungen. Auch ein Film mit Holzerather Bürgern als "Filmstars" wird zum Jubiläum präsentiert werden. Der TV hat dem Team beim Dreh über die Schultern geschaut.

 Räuberbande: Josef Dewald, Klaus Weber und Jan Rolph von Heydweiler mimen im Holzerather Film zum 750-Jahr-Jubiläum drei Ganoven. Sven Armbrust (im Hintergrund) spielt den Froschkönig. TV-Foto: KaTja Bernardy

Räuberbande: Josef Dewald, Klaus Weber und Jan Rolph von Heydweiler mimen im Holzerather Film zum 750-Jahr-Jubiläum drei Ganoven. Sven Armbrust (im Hintergrund) spielt den Froschkönig. TV-Foto: KaTja Bernardy

Holzerath. Grüne Idylle pur. Nur das Plätschern des Baches und die Stimmen des Filmteams durchbrechen die Ruhe des Waldes. Wilma Weber packt Schminkfarbe aus: Auch die ist grün. Damit schmiert sie Sven Armbrust ein. Erst das Gesicht, dann Glatze und Hals. Seinen Mund malt sie mit einem knallroten Lippenstift an. Und mit einer goldenen Krone auf dem Haupt wird er in Sekunden zum Froschkönig. Später wird er aus dem See auftauchen und Nacktschwimmerinnen entzücken. Während diese Lachnummer, derer es im Film reichlich geben soll, vorbereitet wird, führt ein paar Meter weiter Felix Keilen die Kamera. "Noch einmal, bitte" fordert der 19-Jährige die drei Räuber - gespielt von Josef Dewald, Klaus Weber, Jan Rolph von Heydweiler - auf, sich an die Liegewiese heranzuschleichen. Ihr Ziel: die Erbeutung von Leinenkleidern und einem Körbchen mit Essbarem. Jan Rolph von Heydweiler mimt nicht nur einen der Banditen, er hatte die Idee zu dem Film und das Drehbuch geschrieben. Er verrät: Der Stoff rankt sich um das Hünengrab "Drei Mörder", das in der Nähe des Drehorts liegt. Die Sage von den drei Mördern wird in den benachbarten Dörfern in verschiedenen Versionen erzählt. Meist steht am Ende, dass die drei Kriminellen in Stein verwandelt worden seien. "Drumherum habe ich mir eine Geschichte ausgedacht", erzählt der Künstler, der Spielmann und Volkssänger bei der Gruppe Eygenart ist.
Der Film spiele kurz in der Neuzeit sowie Ende des 17. Jahrhunderts. Viele Holzerather seien etwa bei der Marktszene, die bereits im vergangenen Jahr im Ort gedreht wurde, zu sehen. Eine der Nebendarstellerinnen ist Hannah Weber. "Ich spiele die weiße Frau", erzählt die 26-Jährige. Auf dem Kopf trägt sie einen Blumenkranz. Ihr Text war flugs gelernt: "Werde zu Stein", wird sie sagen. Was dann passiert, verrät die Sage und zeigt der Film.
Als die Dämmerung einsetzt, fällt an diesem Augustabend die letzte Klappe. Die Bearbeitung der Aufnahmen kann starten.
Dafür hat Felix Keilen jetzt zwei Jahre Zeit. Denn die große Filmpremiere ist erst zur 750-Jahrfeier, die eine Reise durch die Jahrhunderte werden soll. Sie wird im August 2015 gefeiert. kat

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort