"Ich habe mir schon immer gewünscht, Saxophon zu spielen", erzählt Matthias Fusenig (12), "aber Saxophon wurde damals in unserem Musikverein nicht ausgebildet." Dann hörte Matthias vom Bläserklassenprojekt der Ludwig-Simon-Realschule und meldete sich für den Unterricht an. "Unser Musiklehrer hat geschaut, welche Instrumente zu uns passen, und wir durften Wunschinstrumente angeben", sagt Oliver Sollner (12). Das Bläserklassenprojekt, an dem auch die beiden Sechstklässler der Ludwig-Simon-Realschule teilnehmen, erstreckt sich über zwei Jahre. Hierbei können sie zwischen Trompete, Waldhorn, Euphonium, Posaune, Querflöte, Saxophon und Klarinette wählen. Für die Eltern entsteht dabei an Kosten lediglich ein monatlicher Beitrag von acht Euro. Die Instrumente werden den Schülern über den gesamten Zeitraum der Orientierungsstufe kostenlos von der Schule zur Verfügung gestellt. In diesem Zeitraum hat Musik für die Bläserklassen "Hauptfachcharakter" und wird in Klasse fünf vierstündig (in Klasse sechs fünfstündig) im Klassenverband und einstündig in den einzelnen Instrumenten unterrichtet. Schülerinnen und Schüler, die einen bestimmten Leistungsstandard erreicht haben, können nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung in der Big-Band mitspielen. Jährlich werden aus der schuleigenen Big-Band Schüler ausgewählt, die sich in ihrem Instrument bewährt haben. Sie fahren zu Beginn des Schuljahres mit Bläserklassenleiter Marco Ringel auf eine zweitägige Fortbildung, wo sie in ihrem Instrument geschult und zu so genannten Registerdozenten ausgebildet werden. Sie geben dann ihren jüngeren Mitschülern und Musikerkollegen in einer Stunde pro Woche Unterricht in ihren jeweiligen Instrumenten. "Dieses System ist insofern von Vorteil, als die Registerdozenten einen ganz anderen Bezug zu den Schülern haben", erklärt Ringel. Für alle Interessenten am Bläserklassenprojekt der Ludwig-Simon-Realschule findet am 17. Mai um 15 Uhr ein Schnuppernachmittag in der Wolfsberghalle statt.