Haus aus Frischfleisch

TRIER. (mew) Ein Haus aus Frischfleisch? Für die frisch gebackenen Architekten der Fachhochschule Trier scheint nichts unmöglich.

Dass die verderbliche Variante der Baukunst allerdings lediglich das Plakat ziert, das für die Präsentation ihrer Diplomarbeiten wirbt, dürfte vor allem die Nasen der Besucher der Galerie "Kunstmoment" erfreuen. So können sie ohne Geruchsgefahr bis zum 5. April die Pläne und Modelle der "architekturprodukte" begutachten. Wenn weiße Styroporkugeln zu Sträuchern werden und farblose Miniaturmännchen zu Menschen mutieren, nennt man das Modellbau. Allerdings handelt es sich bei den im Kunstmoment in der Stresemannstraße ausgestellten Arbeiten nicht um anachronistische Eisenbahnlandschaften, sondern um Diplomarbeiten mit Realitätsbezug. Die Architekturstudenten der Fachhochschule Trier haben aus drei verschiedenen Themenbereichen wählen können: Städtebau global, welcher die Neugestaltung eines chilenischen Hafengeländes in Valparaiso verlangt, Neubebauung des Tufa-Nachbarareals der Bischöflichen Weingüter oder eine kunsttherapeutisch orientierte Konstruktion aus Glas. Turbulent verliefen die vergangenen Monate, in denen die Studenten planten, entwarfen, am Plotter auf den Ausdruck ihrer Pläne warteten und feingliedrige Modelle bastelten - alles nach straffem Zeitplan. Ziel der Mühe: das Architekturdiplom. Besonders turbulent wurde es in diesem Jahr, da interne Umstrukturierungen einen kurzfristigen Professorenwechsel unumgänglich gemacht hatten. Inmitten der heißen Phase übernahm Professor Rolf Hoechstetter die Betreuung der Diplomanden und deren Prüfungen. Während er der Vernissage fernblieb, wird er sich die Begutachtung der Ausstellung wohl für die offizielle Übergabe der Diplome (5. April ab 19 Uhr) aufheben, die ebenfalls in der Stresemannstraße stattfinden wird. Die Ausstellung der Diplomarbeiten sei erst durch Eigeninitiative einiger Diplomanden ins Leben gerufen worden. Stephan Zender war kooperativer Partner, der es ermöglicht, der Öffentlichkeit bis zum 5. April einen Blick auf die Baukunst zu gewähren. Öffnungszeiten: täglich 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 16 bis 19 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort