Haus für Kinder feiert Geburtstag

Es ist gegründet worden, als Krippen noch rar waren: das Haus für Kinder in der Trierer Krahnenstraße. Aus dem einstigen Modellprojekt hat sich eine Einrichtung entwickelt, auf die Trierer Familien große Stücke halten. Am Wochenende feiert die Kindertagesstätte ihr 20-jähriges Bestehen.

 Das ehemalige Modellprojekt ist groß geworden: Das Haus für Kinder in der Trierer Krahnenstraße wird 20 Jahre alt. TV-Foto: Katja Bernardy

Das ehemalige Modellprojekt ist groß geworden: Das Haus für Kinder in der Trierer Krahnenstraße wird 20 Jahre alt. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Krippen waren Anfang der 70er Jahre noch eine Ausnahme. Doch die Trier Josefsschwestern waren fortschrittlich: Sie gründeten 1973 eine Kinderkrippe, die sich aus Elternbeiträgen und Zuschüssen des Trägers finanzierte. Vor genau 20 Jahren entstand daraus das Haus für Kinder. "Wir haben damals am zweijährigen Modellprojekt Häuser für Kinder des Landes Rheinland Pfalz teilgenommen", berichtet Bernhard Klein, Gesamtleiter der Kindertagestätten des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF). Damit war das Trierer Haus für Kinder eine von zehn Modelleinrichtungen landesweit. Seitdem ist die Kindertagesstätte durchgängig hundertprozentig ausgelastet.

50 Kinder, vom dritten Lebensmonat an bis zum Ende der Grundschulzeit, werden dort betreut. "Wir nehmen fast ausschließlich Kinder berufstätiger und bevorzugt alleinerziehender Eltern auf", sagt Klein. Das entspreche der Motivation des Trägers, Frauen und Alleinerziehende zu unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

Besonders stolz ist der Gesamtleiter, dass in den vergangenen Jahren keine Kinder spezielle Fördermaßnahmen benötigten. Das schreibt er dem Konzept zu: Die Jungen und Mädchen werden in altersgemischten Gruppen in einer familienähnlichen Atmosphäre betreut. "Die Kleinen lernen von den Großen, und umgekehrt übernehmen die Großen Verantwortung für die Kleinen", sagt Tanja Merkel, Leiterin der Kindertagesstätte. Auch die Gruppengröße spiele eine Rolle: Maximal 17 Kinder sind in einer Gruppe. "Dadurch kann man individueller auf die einzelnen Kinder eingehen", erklärt Merkel. Auch sei der Konkurrenzdruck, der vor allem unter Gleichaltrigen herrsche, aufgrund der Altersmischung gering. Ein weiterer Konzeptbaustein seien klare Regeln und das Erziehen nach christlichen Werten.

"Und die Kinder werden bei Entscheidungen mit einbezogen, etwa wenn neues Spielzeug angeschafft wird", ergänzt Bernhard Klein. Im Mittelpunkt stehe immer das Kind mit seinen Interessen, Kompetenzen und Entwicklungsbedürfnissen.

Einziger Wermutstropfen zum Jubiläum: "Die Gebäudesubstanz ist sehr schlecht. Eine energetische Sanierung ist dringend notwendig", meint Klein. Und die Stadt überlasse der Kita zwar an einem Vormittag in der Woche die Arena, aber ein Mehrzweckraum vor Ort wäre wichtig. Begeistert sind Kinder und die 15 Mitarbeiter von dem großzügigen Außengelände mitten in der Stadt.

Extra Das Jubiläumsprogramm zum Geburtstagsfest am Sonntag, 29. August: Es startet um 11.30 Uhr mit einem Gottesdienst. Nach dem Mittagessen um 12.30 Uhr erwarten die Gäste Spielaktionen, Aufführungen und Vernissagen der Kinder sowie eine Tombola und Verkaufsstände. Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, und ab 16.30 Uhr spielt die Band "Lands End". (kat)

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