Hausaufgaben gemacht

Die weit reichenden Beschlüsse der Landeskirche zur zukünftigen Gestalt des Pfarrdienstes lösen in Trier und der Region keinen Druck aus. Superintendent Christoph Pistorius kehrt erleichtert zurück von der 58. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die getagt hat. "Wir haben im Kirchenkreis in den letzten zwei Jahren unsere Hausaufgaben gut gemacht", bilanziert der Superintendent das sechstägige Treffen von 240 Delegierten in Bad Neuenahr.

Trier/Bad Neuenahr. (red) Fast einstimmig beschloss das Kirchenparlament am Donnerstag eine zukunftsorientierte Personalplanung für den Pfarrdienst. Dazu haben sich die Synodalen auf ein Verfahren geeinigt, wie die insgesamt deutlich weniger werdenden Pfarrstellen bis zum Jahr 2030 auf die Kirchenkreise verteilt werden sollen. Sowohl die Zahl der Mitglieder der Kirchengemeinden als auch die Zahl der Evangelischen pro Quadrat kilometer spielen in der Berechnung eine Rolle.Zu den Aufgaben, die im Nachklang der Synode auf den Kirchenkreis Trier zukommen, erläutert Pistorius: "Eine Strukturkonzeption haben wir im Kirchenkreis bereits entwickelt. Unsere Kirchenkreiskonzeption ist mit den Beschlüssen durchaus kompatibel." Als nächstes müsse sich die Kirchenkreissynode über weitere Kriterien zum Beispiel in Bezug auf die Verteilung von Pfarrstellen und ihren Zuschnitt einigen. Das Ziel der Landeskirche, die Pfarrstellen von derzeit gut 2000 bis zum Jahr 2030 zu halbieren, löse sicher einigen Druck aus bei Kirchenkreisen mit starkem theologischem Überhang, so Pistorius weiter. Das bleibe dem Kirchenkreis Trier aber erspart. Kurzfristig jedenfalls.Regeln muss der Kirchenkreis nun ebenfalls, wie er die so genannten Pfarrstellen mit besonderem Auftrag (MBA-Stellen) konzipieren will, für die die Landessynode soeben auf ihrer Tagung in Bad Neuenahr ein zentrales Bewerbungsverfahren beschlossen hat. Mit diesem Pfarrer-Beschäftigungspool will die Evangelische Kirche im Rheinland verhindern, dass wegen der drastischen Reduzierung von Gemeindepfarrstellen eine ganze Generation von angehenden Pfarrern arbeitslos wird. Das habe Auswirkungen auf die pfarramtliche Tätigkeit auch im Kirchenkreis, so Christoph Pistorius. "Wir brauchen Menschen statt Mauern"

Auch zum Thema Jugendkriminalität äußerte sich das Kirchenparlament der 2,9 Millionen rheinischen Protestanten. "Wir brauchen Menschen statt Mauern", kommentierte Präses Nikolaus Schneider die anhaltende Diskussion über gewalttätige Jugendliche mit ausländischem Hintergrund. Schneider erteilte den Forderungen nach einem härteren Jugendstrafrecht, die Hessens Ministerpräsident Roland Koch jüngst im Wahlkampf erhoben hatte, eine Absage.Superintendent Christoph Pistorius sieht die Arbeit des Kirchenkreises Trier durch das Votum der Synode bestätigt. "Während die Politik nachdenkt, gibt es bei uns konkrete Projekte." So wie beispielsweise das Programm "Vielfalt tut gut" oder integrative Freizeiten in der Kinder- und Jugendarbeit.

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