Kommune Im Zeichen der Wahl

Ralingen · Im Sommer 2018 wird ein neuer Bürgermeister für die Verbandsgemeinde Trier-Land bestimmt. Das ist in der Haushaltssitzung des VG-Rats immer wieder zu merken gewesen.

 Umgeben von Wald, der VG lieb und teuer: das Kylltalbad bei Kordel.

Umgeben von Wald, der VG lieb und teuer: das Kylltalbad bei Kordel.

Foto: Portaflug

Adventlicher Schmuck, Geschenke auf den Tischen der Mitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land und als Geschenk für die Ortsgemeinden eine Senkung der Verbandsgemeindeumlage. Wenn nicht im kommenden Jahr die Wahl eines Nachfolgers von Bürgermeister Wolfgang Reiland anstehen würde, wäre die besinnliche Stimmung im Gemeindehaus Edingen-Godendorf nahezu perfekt gewesen.

Für eine gewisse Wohlfühlatmosphäre sorgt Bürgermeister Reiland in seiner Haushaltsrede. Das ist von einer positiven Haushaltsentwicklung die Rede. Die wird  von der jüngst beschlossenen Senkung der Kreisumlage (der TV berichtete) weiter beflügelt. Rund 1,8 Millionen Euro will die Verbandsgemeinde investieren (siehe Info).

Die Grundschule Igel wird erweitert, die Turnhalle Kordel saniert, neue Feuerwehrfahrzeuge werden beschafft. Gleich mehrfach taucht das Kylltalbad Kordel auf. Dort werden eine Absorberanlage und das Dach der Außentoiletten saniert, Sitzbänke und die Rechner an der Kasse erneuert, am Dachüberstand Cafeteria gearbeitet sowie ein Wasserschaden in Duschräumen repariert. Macht unter dem Strich 89 000 Euro.

All diese Summen sind ein Klacks im Vergleich mit dem Geld, das in den kommenden Jahren auf der Fidei investiert wird. In Zemmer mit seinen Ortsteilen Schleidweiler, Rodt und Daufenbach wird für rund 11,5 Millionen Euro die Abwasserversorgung komplett neu organisiert.

Alexander Bohr (CDU) als Vorsitzender der größten Fraktion im Rat vertritt die Auffassung, „dass es läuft in der Verbandsgemeinde“. Möglicherweise liege das an der guten Zusammenarbeit von CDU und SPD. Diese schwarz-rote Koalition gibt es erst seit der letzten Kommunalwahl. Zuvor bildeten Christdemokraten und Freie Wähler ein Team. Bohr verteidigt den Kurs der Verbandsgemeinde. Dieser sei ruhig und besonnen.

Anders sieht das Michael Holstein (Freie Wähler). Er kann als Fraktionsvorsitzender in seiner Rede die bereits bei seiner Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten geäußerte Feststellung wiederholen, dass die Verbandsgemeinde mehr könne. Die Politik müsse mehr gestalten als nur verwalten. „Ich wünsche mir mehr Mut und Flexibilität bei Entscheidungen in den VG-Gremien und mehr Weitsicht.“ Im späteren Verlauf der Sitzung spricht Holstein gar davon, dass die Langsamkeit bei der Umsetzung von Vorhaben in der VG unerträglich sei.

Auch Edgar Schmitt (SPD) hat in seiner Haushaltsrede den kommenden Sommer im Blick, wenn die Bürger der Verbandsgemeinde Trier-Land über den neuen Bürgermeister abstimmen können. Er appelliert an Holstein sowie an die ebenfalls anwesenden Kandidaten Lothar Zengerling (CDU) und Matthias Wagner (SPD): „Macht keine Versprechungen, die später über die Umlage von den Ortsgemeinden gezahlt werden müssen.“

Den Etat 2018 bezeichnet der Sozialdemokrat als solide. Die Senkung der VG-Umlage um einen Prozentpunkt helfe den Ortsgemeinden nicht. Dem Landkreis warf er vor, den Verbandsgemeinden Geld vorenthalten zu haben. Und zwar Geld aus dem Bereich Flüchtlingshilfe, das den Verbandsgemeinden zusteht. Sobald dies auf dem Konto der VG Trier-Land eingegangen ist, steht nach Worten Schmitts einer weiteren Senkung der von den Dörfern zu zahlenden Umlage nichts mehr im Weg.

 Die Langsurer haben bereits eins, die Welschbilliger sollen eins bekommen: ein Feuerwehrfahrzeug vom Typ HLF 10.

Die Langsurer haben bereits eins, die Welschbilliger sollen eins bekommen: ein Feuerwehrfahrzeug vom Typ HLF 10.

Foto: Harald Jansen

Die Grünen haben (bisher) keinen Bürgermeisterkandidaten am Start. Bei Fraktionschef Alfred Wirtz spielt dieses Thema keine große Rolle. Er mahnt mehr Nachhaltigkeit an. Sei es bei der Turnhalle Kordel, wo seiner Meinung nach an der energetischen Sanierung gespart werde. Sei es beim Thema Schule. Da müsse überlegt werden, ob es nicht sinnvoller sei, freie Klassenräume in anderen Orten zu nutzen als an einem Standort anzubauen.

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