Hedi Weber arbeitet als Gesundheitsberaterin in Trier-West

Trier · Wenn man selbst oder ein Angehöriger schwer erkrankt oder zum Pflegefall wird, gibt es oft tausend Fragen und viele Unsicherheiten. In Trier-West gibt es für diesen Fall jetzt eine neue Anlaufstelle.

 Gesundheitsberaterin Hedi Weber (Zweite von rechts) vermittelt in Trier-West die richtigen Ansprechpartner. Eine Idee mit Zukunft, finden Caritas-Direktor Bernd Kettern, Quartiersmanagerin Renate Heineck und Markus Leineweber von der Peter-Friedhofen-Stiftung (von links). TV-Foto: Willy Speicher

Gesundheitsberaterin Hedi Weber (Zweite von rechts) vermittelt in Trier-West die richtigen Ansprechpartner. Eine Idee mit Zukunft, finden Caritas-Direktor Bernd Kettern, Quartiersmanagerin Renate Heineck und Markus Leineweber von der Peter-Friedhofen-Stiftung (von links). TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Die pensionierte Krankenschwester Hedi Weber engagiert sich rund vier Stunden wöchentlich in Trier-West als Gesundheitsberaterin. Die 63-Jährige versteht sich dabei als Mittlerin zwischen Bürgern und möglichen Leistungserbringern im medizinischen oder sozialen Bereich. Das Bewohnerfrühstück in der Magnerichstraße ergänzt sie bereits mit Vorträgen zu Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Besonders will sie aber bei konkreten Fragestellungen dem Einzelnen helfen, indem sie an die Fachleute weiterleitet. "Es geht also nicht darum, dass ich die komplette Beratung mache. Denn es gibt hier ja ein gutes Netzwerk", sagt Weber. Aber: "Die Menschen kennen diese Angebote oft gar nicht, bevor sie sie brauchen." Da will sie ansetzen und geeignete Kontakte vermitteln.
Konkret kann ihre Tätigkeit etwa so aussehen. "Eine Dame, deren krebskranker Mann im Krankenhaus lag, hat mich einige Male angerufen. Sie hatte Fragen zu Aussagen der Ärzte", erklärt Weber. "Da konnte ich beruhigen und habe Kontakt zu einer ehemaligen Kollegin im Krankenhaus hergestellt, die Akteneinsicht hatte, damit sie sich mit der Dame unterhält. Das hatte wohl auch Erfolg."
Geschaffen wurde ihre Stelle von der 2012 gegründeten Brüderstiftung Peter Friedhofen (siehe Extra). Die Stiftung unterstützt bisher Einzelpersonen in konkreten Notlagen. "Jetzt wollten wir darüber hinaus auch strukturell und konzeptionell helfen", erklärt der Projektverantwortliche Markus Leineweber aus dem Stiftungsvorstand — und freut sich, dass die ehemalige Mitarbeiterin des Brüderkrankenhauses für die Aufgabe gewonnen werden konnte, als sie in den Ruhestand gehen wollte.
Webers Arbeit wird von der Caritas unterstützt. Für Caritasleiter Bernd Kettern ein Gewinn: "Es ist toll, wenn sich hier jemand so einbringt und verständlich und anschaulich erklärt, was etwa häusliche Pflege beinhaltet." Ideen über die Zusammenarbeit mit Schulen auch Jüngere anzusprechen, gebe es auch schon, erklärt Stiftungsvorstand Leineweber — sagt aber auch, dass man auf gar keinen Fall die Menschen im Stadtteil bevormunden wolle. Die Sorge, dass sie so rüberkommen könnte, hat Weber derzeit nicht: "Die Menschen im Stadtteil sind sehr offen und haben keine Berührungsängste", sagt sie. fggExtra

Die Brüderstiftung Peter Friedhofen wurde im Mai 2012 durch die Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf gegründet, die auch das Brü derkrankenhaus in Trägerschaft haben. Ziel ist, der Intention des Ordensgründers Peter Friedhofen folgend Notleidenden zu helfen. Das Engagement der Stiftung kann durch Spenden unterstützt werden. Kontakt: Telefon 0651/208-1007. fgg

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