Heilige Schriften, fremde Kulturen

Schweich · Festliches Finale im bundesweiten Schulwettbewerb "Trialog der Kulturen" in der Bad Homburger Schlosskirche: Neun Schulen sind für ihre vorbildlichen interreligiösen und interkulturellen Projekte ausgezeichnet worden. Eine davon ist die Schweicher Levana-Schule.

 Die Schüler der Levana-Schule haben die Schweicher Pfarrkirche und den Felsendom in Jerusalem nachgebaut. Für das interreligiöse Projekt sind sie ausgezeichnet worden. Mit ihren Schülern freuen sich Elvira Dupre´ und Liane Schön (im Hintergrund, von links). TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Die Schüler der Levana-Schule haben die Schweicher Pfarrkirche und den Felsendom in Jerusalem nachgebaut. Für das interreligiöse Projekt sind sie ausgezeichnet worden. Mit ihren Schülern freuen sich Elvira Dupre´ und Liane Schön (im Hintergrund, von links). TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. "Es knisterte vor Spannung bis zum Schluss", erzählt Elvira Dupré, die das fächerübergreifende Schulprojekt der Levana-Schule zu Christentum, Islam und Judentum gemeinsam mit den Pädagogen Liane Schön und Thomas Pätz mehr als ein ein Jahr lang organisiert hat.
Stück für Stück habe Albrecht Graf von Kalnein, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main GmbH und Mitglied der Jury, das Geheimnis um die Platzierungen in der Bad Homburger Schlosskirche gelüftet. Als klar gewesen sei, dass die Schweicher Levana-Schule einen dritten Platz belegt hat, hätte es kein Halten mehr gegeben. Elias hört seiner Lehrerin im Gespräch mit dem TV gut zu und ergänzt: "Oh, das war so fantastisch!"
Kopfarbeit und Praxisnähe


Die vielfältigen Aktivitäten sowie das ganzheitliche erlebnisorientierte pädagogische Konzept der Schule überzeugte die Jury. Mit ganz unterschiedlichen Stärken und Handicaps hätten sich die acht Jungs der Mittelstufenklasse auf den Weg gemacht, die Feste und Feiern in Judentum, Christentum und Islam mit allen Sinnen kennenzulernen. "Doch auch die Kopfarbeit ist nicht zu kurz gekommen", lobten die Jurymitglieder die Schüler.
Und für die Schweicher Lehrer steht fest, dass das interreligiöse Projekt ins Schulprogramm aufgenommen wird. Elvira Dupré: "Das wird nachhallen. Wir haben uns nicht nur die Materialien angeschafft, sondern vor allem die Erfahrung gewonnen, wie wir ein solches anspruchsvolles und komplexes Thema mit unseren Schülern angehen können." sbn
Extra

Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich die Herbert-Quandt-Stiftung im Trialog der Kulturen für eine bessere Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen ein. Seit 2005 schreibt die Stiftung jährlich einen Schulwettbewerb zu dem Thema aus. In diesem Jahr gab es folgende Preisträger in Rheinland-Pfalz: erster Preis (9000 Euro): Gymnasium Traben-Trarbach; zweiter Preis (6500 Euro): Kaiserslautern, Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Soziales (Berufsfachschule, Berufliches Gymnasium); dritter Preis (4500 Euro): Levana-Schule, Schweich (Schule mit Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung). sbn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort