Heiligkreuzer befürchten zu viel Verkehr

Trier-Heiligkreuz · Für Heiligkreuz ändert sich im Flächennutzungsplan der Stadt so gut wie nichts. Durch ihn allerdings viel: Denn unter anderem durch das Neubaugebiet Brubacher Hof bei den Nachbarn in Mariahof wird es auf den Straßen des Stadtteils mehr Verkehr geben. Dass es dafür keine Lösung gibt, war Anlass für fünf der zwölf Ortsbeiratsmitglieder, sich gegen den Entwurf und das weitere Verfahren zu entscheiden.

 Die Heiligkreuzer sind besorgt, dass der Verkehr in der Berliner-Allee mit einem Neubaugebiet in Mariahof zunehmen wird. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Heiligkreuzer sind besorgt, dass der Verkehr in der Berliner-Allee mit einem Neubaugebiet in Mariahof zunehmen wird. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier-Heiligkreuz. Für Heike Defourny vom Stadtplanungsamt hätte es ein kurzer Besuch beim Ortsbeirat Heiligkreuz werden können, denn im Flächennutzungsplan 2025 wird für den Stadtteil außer einer kleinen Fläche am Kiewelsberg kein neues Bauland ausgewiesen. Dass diese Rechnung nicht aufging, dafür sorgten vornehmlich die Sozialdemokraten.
Die wollten über die Verkehrsprobleme diskutieren, die durch die Entwicklungen in Mariahof und Feyen (neue Baugebiete) und die Verlagerung des Verkehrs aus Saar- und Matthiasstraße zu deren Entlastung über die Süd tangente in den Stadtteil (Aulstraße, Straßburger- und Metzer Allee) auf die Heiligkreuzer zukommen werden. Mit Defournys Hinweis, dass diese Thematik im vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätskonzept behandelt sei und dass sich der Flächennutzungsplan zwar darauf beziehe, aber keine endgültigen Lösungen vorhalte, gab sich der Ortsbeirat nicht zufrieden. Klaus Wagner (SPD): "Ich bin nicht dagegen, dass neues Bauland geschaffen wird, aber dann muss auch darüber nachgedacht werden, was man mit dem Verkehr macht. Nach Heiligkreuz werden 10 000 zusätzliche Fahrzeuge kommen." Bereits jetzt staue sich der Verkehr vor allem vor Berufsbeginn im Stadtteil.
"Die Stadt hat das gleiche Problem für die Kohlenstraße, Kürenz und die Rieslingweinstraße in Olewig nicht gelöst, so etwas wollen wir für Heiligkreuz nicht", sagte Hanspitt Weiler (SPD). Auch Christoph Lentes (CDU) mahnte, dass der Flächennutzungsplan und andere bestehenden Pläne in Einklang gebracht werden müssten, damit eben auch die Verkehrsprobleme rechtzeitig verhindert oder gelöst werden. Es ging bei dem Beschluss, den der Ortsbeirat fassen sollte, um die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung. "Ich werde trotzdem dagegen stimmen, damit deutlich wird, dass ich mit dem bisherigen Entwurf nicht einverstanden bin", sagte Wagner.
Seiner Meinung schlossen sich vier weitere Ortsbeiratsmitglieder an und stimmten gegen den Entwurf und das weitere Verfahren, sechs stimmten zu, eines enthielt sich.Extra

Nachrücker: Petra Kewes (Bündnis 90/Die Grünen) ist durch ihren Umzug nach Mariahof aus dem Ortsbeirat Heiligkreuz ausgeschieden. Für sie rückt Christof Lentes (49), seit 1990 Heiligkreuzer, nach. Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel hat ihn per Handschlag verpflichtet. Aufgaben der Ortsbeiräte: Der Ortsbeirat hat sich auf eine Liste von Vorschlägen geeinigt, welche Aufgaben die Stadtteilgremien in Zukunft übernehmen sollen. Dazu gehören die Benennung von Straßen, Plätzen, städtischen Gebäuden und Schulen. Außerdem wollen die Heiligkreuzer über Standorte von Kultur- und Sozialeinrichtungen, Bürgerhaus, Zweigstellen der Stadtbücherei, von Denkmälern, Kunstwerken, Brunnen, Märkten, Kinder-, Jugend- und Senioreneinrichtungen, öffentlichen Einrichtungen entscheiden. Gleiches gilt für Parkzonen, Anliegerstraßen, Verkehrsberuhigung und weitere Verkehrsplanungen sowie für Instandsetzung von Sport-, Spiel-, Grün- und Erholungsanlagen, Renaturierung von Bächen und Gewässern, Schulhofgestaltung und -nutzung, die Wahl von Schiedspersonen und Berufung von Schöffen aus dem Ortsbezirk sowie den Entwurf eines Haushaltsplanes. Verkehrssituation Tessenowstraße: Wohl meterdick ist das Brett, das der Ortsbeirat in Sachen Tessenowstraße seit Jahren bohrt. Durch parkende Fahrzeuge am Straßenrand ist vor allem für Autofahrer, die vom Parkplatz am Geschäftszentrum runterfahren wollen, die Straße schlecht einsehbar, zu häufig kommt es zu brenzligen Situationen. Diese Gefahrenquelle muss beseitigt werden - das fordert der Ortsbeirat erneut. Zumindest ein Parkverbotsschild sollte aufgestellt werden, so lang der geplante Radweg immer noch nicht angelegt sei, der dann automatisch dort das Parken verhindere. Allerdings appellierte Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel mit deutlichen Worten auch an die Autofahrer, Vorsicht walten zu lassen und sich rücksichtsvoll im Straßenverkehr zu verhalten. cofi

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