Heiligkreuzer feiern ihr zehntes Brunnenfest

Seit 1987 feiert der Stadtteil Heiligkreuz mehr oder weniger regelmäßig sein Brunnenfest. Obwohl die 22. Auflage am 7. und 8. August steigt, ist es erst das zehnte richtige Brunnenfest. Denn erst seit 2000 sprudelt der Wasserspender von Bildhauer Klaus Apel.

 Metallbildhauer Klaus Apel an dem von ihm gestalteten Heiligkreuzer Geschichtsbrunnen. TV-Foto: Cordula Fischer

Metallbildhauer Klaus Apel an dem von ihm gestalteten Heiligkreuzer Geschichtsbrunnen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Heiligkreuz. "Es ist gut, dass der Brunnen auf diesen Platz gekommen ist", sagt Metallbildhauer Klaus Apel. Denn die eigentliche Ur-Heiligkreuzer Wasserquelle - das Herrenbrünnchen - sei den Blicken der Öffentlichkeit entzogen. Deshalb findet es sich auch als stilisierte Darstellung neben sechs weiteren Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen des Stadtteils auf dem Brunnen am Kirchplatz wieder.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören der römische Tempelbezirk mit den Kreuzwegstationen, die 1909 erbaute Schule, die 1983 abgerissene Caspary-Brauerei, die Europa als Zeichen für die Europäische Rechtsakademie, das Baumkreuz und nicht zuletzt die Porta Alba, das spätrömische Stadttor an der heutigen Wisportstraße. "Es sollte ein Geschichtsbrunnen sein", sagt Künstler Apel, der mehrere Monate Heiligkreuzer Historie recherchiert hat und diese dann ein Vierteljahr lang in rund 800 Kilo Bronze fasste.


Dass die Heiligkreuzer ihren Brunnen mögen, davon geht Apel aus. Dass der Brunnen und seine Geschichte nicht in Vergessenheit geraten, dafür sorgten anfangs engagierte Bürger, die 1987 zum ersten Mal ein Fest ausrichteten, um das Kapital für den Brunnen anzulegen. Die Idee indes ist viel älter und geht bis in die 1950er Jahre zurück. 120 000 Mark inklusive Tiefbauarbeiten kostete das gesamte Brunnenprojekt. 70 000 Mark mussten allein für den Bronzebrunnen aufgebracht werden.

Die Hälfte davon hatte der mittlerweile gegründete Brunnenverein 1998 als Reinerlös der jährlich veranstalteten Feste - ohne Wasserspender - zusammen. 2000 wurde das Kunstwerk schließlich aufgestellt. Die Planungen für das Brunnenfundament und die Brunnentasse hatte damals Architekt Theo Wolber (63) gemacht. Er trat im gleichen Jahr dem Verein bei, und seit fünf Jahren ist er Vorsitzender des Brunnenvereins. Allerdings hat er angekündigt, im kommenden Jahr nicht zur Wiederwahl anzutreten. Aber er übergibt einen soliden Verein: Zum Brunnenfest 2006 waren alle Verbindlichkeiten Geschichte.


Bis zum zehnten Brunnenfest mit Wasserspender am 7. und 8. August hat der Verein noch ein Geheimnis: den Namen der Schirmdame" Nur so viel verrät Wolber: "Sie ist Jahrgang 1971, blond, intelligent, Juristin, wohnt seit 2004 in Heiligkreuz, hat zwei Kinder, einen Hund und ist mit einem Professor verheiratet." Und sie wird auch einen aktiven Festbeitrag leisten - als Hilfe am Bierausschank.
EXTRA

Das Programm: Samstag, 7. August: 16.30 Uhr erster Bierstand öffnet, ab 17 Uhr Brunnenschinken mit dicken Bohnen, 20 Uhr Vorstellung der Schirmdame, Musik von Aragon. Sonntag, 8. August: ab 12 Uhr Mittagessen, ab 12.30 Uhr Kaffee und Kuchen, Flohmarkt für Kinder, ab 14 Uhr Vorführungen des VfL Trier, ab 15 Uhr Feuerwehrspiele mit der Jugendfeuerwehr (Löschzug Trier-Mitte), ab 16 Uhr Tanzvorführungen des Studios Wacht, 17.30 Uhr Musik von Andreas Sittmann, ab 20 Uhr Musik von der neuen Band Fireworkers. Wegen des Brunnenfests wird die Bushaltestelle Kiewelsberg in der Arnulfstraße von Samstag (10 Uhr) bis Sonntag aufgehoben und an die Haltestelle Rotbachstraße verlegt. Die Linie 82 in Richtung Hauptbahnhof wird ab Franz-Buß-Straße über die Straßburger Allee in die Rotbachstraße umgeleitet. (cofi)

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