Heiligtümer aus Holz

Rund 110 Ikonen aus vier Jahrhunderten sind bis Sonntag, 6. Juli, im Warsberger Hof zu sehen und zu erwerben. Gezeigt werden die Heiligenbilder von Dimitrij Greven, Gutachter und Restaurator der Russischen Orthodoxen Kirche.

 Gemalte Heiligkeit: Dimitrij Greven zeigt rund 110 wertvolle russische Ikonen aus vier Jahrhunderten. TV-Foto: Cordula Fischer

Gemalte Heiligkeit: Dimitrij Greven zeigt rund 110 wertvolle russische Ikonen aus vier Jahrhunderten. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. In strahlendem Gold und tiefrotem Purpur bemalt und fein gezeichnet, sind die mit Leinwand bezogenen Holztafeln mehr als nur Bilder. Sie sind "sakrale Gebrauchsgegenstände", "ein gemaltes Evangelium" und "faszinierende Dokumente der christlichen Geschichte", erklärt Dimitrij Greven. Wahre Schätze, Heiligtümer aus Holz hat der Religionsphilosoph im Gepäck, seitdem er seit 1982 jährlich zwei bis drei Ikonen-Ausstellungen in Deutschland organisiert. Alle Ikonen stammen aus Russland. Manche der Exponate sind im 16. Jahrhundert entstanden, die jüngsten wurden im 19. Jahrhundert gemalt. Es sind nicht nur Christus- und Mariendarstellungen, sondern zeigen in feiner Temperamalerei auch Gleichnisse, alttestamentarische Themen und weitere Heilige.Greven hat von der Russischen Orthodoxen Kirche und dem Moskauer Kulturministerium die Genehmigung, die wertvollen Holztafeln zu zeigen und zu verkaufen. Beliebte Schmuggelware

Da viele Ikonen als beliebte Schmuggelobjekte in den Westen geschafft werden, beweist er deren Herkunft und seine Erlaubnis zum Verkauf mit zahllosen Dokumenten ebenso, wie er Nachweise für seine Arbeit als Ikonenmaler, Religionsphilosoph, Restaurator und Leiter des Ikonographischen Instituts in Reichshof-Denklingen vorlegt. Bis zu 7000 Euro kosten die Ikonen, die Greven zeigt. "Damit bin ich aber günstiger als Antiquitäten- und Kunsthändler. Es ist ein kleiner Kreis von Menschen, die von Ikonen fasziniert sind. In Russland sagt man, die Ikone sucht sich ihren Besitzer aus", sagt der Ikonen-Experte.Erlöse für Hilfstransporte in die Ukraine

Die Verkaufserlöse kamen zunächst der russischen Kirche zugute. Heute unterstützt Greven damit auch den Nümbrechter Pfarrer Oktavian Kort bei seinen Transporten von Hilfsgütern in die Ukraine. "Es ist unvorstellbar, wie groß dort die Armut ist". Mit Kleidung, Lebensmitteln, Medikamenten, Elektro-Geräten, Betten und Krankenhaus-Mobiliar wird den Menschen im Donezbecken geholfen.Dimitrij Greven zeigt seine Ikonen bis einschließlich Sonntag, 6. Juli, von 10 bis 18 Uhr im Warsbergerhof, in der Trierer Dietrichstraße 42.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort