Heimat und Kultur im Zentrum

TRIER. Vor bald 140 Jahren schlossen sich engagierte Trierer Bürger zusammen, um in christlicher Verantwortung vielfältige Aufgaben im gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und kirchlichen Leben aufzugreifen. Bis heute hat sich an der Philosophie des Katholischen Bürgervereins Trier kaum etwas geändert.

Das Ziel der jeweiligen Verantwortlichen war über Jahrzehnte hinweg, durch Veranstaltungsangebote den Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, sich über aktuelle Themen zu informieren und bürgerschaftliche Interessen zu vertiefen. Das erste offene Bürgergespräch am 12. März 1964 rankte sich um das Thema "Stirbt der Bürger aus?" Auch heute nehmen bekannte Persönlichkeiten aus Kommune, Staat, Kirche und Gesellschaft in Vorträgen und Gesprächsforen Stellung zu den Fragen, die den Bürgern "auf den Nägeln brennen". So auch vergangenen Freitag mit dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion Christoph Böhr zum Thema "Sozialer Frieden mit bürgerlicher Politik"."Kritischer Bürgersinn"

"Dreißig Jahre wohne ich in Trier, war aber noch nicht auf der Porta Nigra, im Landesmuseum, in... auf...". Dieser Satz war im Jahre 1977 Anlass, sich dieser "Heimat-Lücken" anzunehmen und sie zu schließen. Kennzeichend für das Programm des KBV ist ein umfassendes kulturelles Angebot: die Besichtigung von Denkmälern, Museen, Wirtschaftsunternehmen und technischen Einrichtungen. Ebenso gehören Fahrten zu Theater- und Opernaufführungen, wie beispielsweise zur Oper "Cosi fan tutte" im Merziger Opernzelt im August diesen Jahres, zu den kulturellen Aktivitäten. Neben der jährlichen Vereinsfahrt wurde dieses Jahr eine Jubiläumsflugreise nach Wien angeboten. Hinzu kommen als gesellige Zusammenkünfte der Familienwandertag, die Adventsfeier, Weinproben und eine von den 300 Mitgliedern des Vereins gestaltete Karnevalsveranstaltung. Aber auch bei anderen Aktivitäten wirken die Mitglieder mit, wodurch "die Veranstaltungen besonders lebendig werden", wie Theo Gimmler, Präsident des Katholischen Bürgervereins, betont. Besonders bei der jährlich stattfindenden Adventsfeier sowie im Karneval tragen manche der Mitglieder sogar selbstverfasste Texte vor. Den eigentlichen Höhepunkt des Jahres bildet jedoch das Gründungsfest, das in diesem Jahr mit einer herausragenden Festveranstaltung begangen wird. Rückblickend auf die 140-jährige Vereinsgeschichte resümiert Theo Gimmler: "Dass ein Verein über einen solch langen Zeitraum durch alle Höhen und Tiefen Bestand hat, hat sicherlich seinen Ursprung darin, dass seine Mitglieder zu allen Zeiten kritischen Bürgersinn bewiesen haben und den Mut hatten, dies zum Ausdruck zu bringen."

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