Heiß, bunt und authentisch

Es ist das bunteste und vielleicht authentischste Fest von Trierern für Trierer: Das Internationale Fest auf dem Viehmarkt ist ein heimlicher Glanzpunkt im jährlichen Veranstaltungsprogramm. Die 14. Auflage begeisterte am Sonntag trotz drückender Hitze Hunderte Besucher.

Trier. Sie könnten das Wahrzeichen des Internationalen Festes sein: Die dicken Qualmwolken, die einmal im Jahr über dem Viehmarkt aufsteigen. Verursacht von einer Gruppe netter Portugiesen und Portugiesinnen, die unermüdlich Grill stehen und halbe Hähnchen sowie Sardinen wenden.

Seit 1972 lebt Manuel Santos in Trier und ist seit dem ersten Internationalen Fest mit von der Partie. Man sei gut integriert in Deutschland, berichtet er, während sein Kollege zur Probe ein Gläschen hervorragenden portugiesischen Rotweins anbietet. "Sardinen müssen schwimmen, so heißt das bei uns in Portugal", erklärt Manuel lachend.

"Alle anders - alle gleich: Menschen", heißt passenderweise das Motto des Internationalen Festes. Wenn "Liebe durch den Magen geht", müsste die Verbundenheit zu den in Trier lebenden ausländischen Mitbürgern nach dem Sonntag besonders in die Höhe schnellen.

Liebevoll zubereitete Gerichte aus aller Herren Länder locken zum Durchprobieren. Ganz nebenbei kommt man miteinander ins Gespräch. So wie an dem Stand von "Guinea und Freunde", der zum ersten Mal dabei ist. Mit der Teilnahme wolle man auch einem guten Zweck dienen, erklärt Madeleine Diop. Denn mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner Gerichte kann der Verein Asylbewerbern finanziell helfen.

Den ganzen Tag gibt es in dem großen Festzelt Folklore aus der ganzen Welt. Oberbürgermeister Klaus Jensen hält genauso wie Ministerin Malu Dreyer ein klares Plädoyer für Freundschaft und kulturelle Vielfalt.

Die Veranstaltung sei eine "Demonstration gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit". Die 8000 in Trier lebenden ausländischen Mitbürger seien eine Bereicherung, sagt Jensen. Gleichwohl gebe es Integrationsprobleme. Daher lobt er besonders die 100 Mitbürger, die 2008 in Integrationsprojekten aktiv wurden. Auch die Vorsitzendes des Ausländerbeirates, Maria Jesus Duran Kremer, fordert die Gäste auf, sich für Demokratie einzusetzen.

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