Heiße Debatte um Schulweg

Trier-Kürenz · Wenn schon, denn schon: Eine Zustimmung für einen Wechsel der Kürenzer Kinder in die Ambrosius-Grundschule in Trier-Nord gibt es vom Ortsbeirat nur, wenn die Stadt einen kostenlosen Schülertransport sicherstellt.

Trier-Kürenz. Wer glaubt, die Situation um die Kürenzer Grundschüler würde mit dem beschlossenen Wechsel in die Ambrosius-Grundschule in Trier-Nord (der TV berichtete) in ruhigeres Fahrwasser geraten, täuscht sich. Derzeit sind Eltern und Ortsbeirat wegen eines fehlendenden Transports der Kinder in die Schule seitens der Stadt empört. Das machte ein Eltern-Informationsabend deutlich.
Kürenz\' Ortsvorsteher Bernd Michels wollte die Welt nicht mehr verstehen angesichts der "Horror-Meldung" aus dem Rathaus, dass für den Schülertransport nach Trier-Nord wohl kein Geld vorhanden sei. Er sagte bei dem Info-Abend vor der zurückliegenden Ortsbeiratssitzung zu den 30 Zuhörern: "Im Jahr macht die angedachte Schülerbeförderung gerade mal 8000 Euro und damit keine horrende Summe aus."

Mit großer Sorge sehen einige Eltern die Feinstaub- und Abgasbelastung für die Kinder, die auf ihrem Schulweg auch den Tunnel in der Avelsbacher Straße passieren müssen. "Da können wir die Kinder auch gleich bei laufendem Motor in die Garage stellen", erzürnte sich ein Vater angesichts der zu erwartenden Gefahren.
Ob Bürgermeisterin Angelika Birk auch die persönlichen Konsequenzen ziehen würde, wenn ein Kind auf dem gefährlichen Schulweg einen Unfall hätte, fragte eine Mutter. 1000 Fahrzeuge rollten alleine zwischen 7.30 und 8 Uhr auf der Straße, so einer der anwesenden Väter. Für die Betroffenen eine verkehrte Welt: Geld, um die Situation im Tunnel zu verbessern, soll vorhanden sein, für den Schülertransport hingegen nicht. Da müsse man sich fragen, warum dieses Geld nicht direkt in den Transport gesteckt werde.
Unter der Negativ-Prämisse des fehlenden Schülertransports kommt für den Rat ein Schulwechsel nach Trier-Nord nicht infrage. Eine Alternative des Gremiums für den Fall, dass das intakte Schulgebäude in Alt-Kürenz bald geschlossen werden muss: Alle Kürenzer Grundschüler sollen in die Keune-Grundschule gehen. Da sei ein Transport gesichert. Die momentanen Schulbezirksgrenzen dürften bei dieser Forderung kein Hindernis sein. Für Ortsvorsteher Bernd Michels ist eine Tatsache fast schizophren: "In dem Stadtteil mit den meisten Kindergärten macht die Grundschule zu."
Bedauert wurde vom Rat, dass das Kinderfest der Petrispark GmbH nicht stattfinden werde. Die bisherige Unterstützung von 1000 Euro wurde deshalb zugunsten der Kindertagesstätte der Lebenshilfe in der ehemaligen französischen Schule umgewidmet.
Extra

Laut Ortsvorsteher Bernd Michels stehen die Chancen gut, dass die Bushaltestelle in der Domänenstraße wieder überdacht wird, wenn auch erst 2014. Das Sanierungskonzept für die Orangerie im Schlosspark soll laut Michels so rechtzeitig vorliegen, dass noch 2013 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Renaturierung des Aveler Bachs erfolgt in nächster Stufe vom Rückhaltebecken bis zum Kolonnenweg. LH

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort