Heiße Familien-Tradition

ZEWEN. Er ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Etwas, was bei Ewald Gruchey in der Familie zu liegen scheint. Nun ist der Zewener "Junge" auch neuer Chef des Löschzuges Zewen der Freiwilligen Feuerwehr.

Knoten aller Art hängen an der Wand, jeweils mit Namen und einem darunter angebrachten Beispiel. Aber so, dass es nachvollziehbar ist: die Schleifen sind weit gefasst, der Knotenverlauf als solcher eindeutig erkennbar. Die Tafel hängt im Zewener Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. "Jeder unserer Mitglieder muss diese Techniken beherrschen", sagt Ewald Gruchey, während er durch das Seitenfenster des Unimog 1300-L, einem knallroten Einsatzfahrzeug, schaut. Gruchey ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Stark wirkt er, ihm traut man diesen wichtigen Job schon rein physisch zu. In der Freiwilligen Feuerwehr, beim Löschzug Nummer 10 in Zewen, setzt sich der heute 50-Jährige als ehrenamtlicher Helfer in der Not ein - seit mehr als 30 Jahren. "Mein Großvater war selbst Feuerwehrmann in Zewen. An seinem Geburtstag wurde ich von seinen Kollegen angesprochen. Ob ich Interesse an einer Mitarbeit hätte." Ans Aufhören denkt er nicht. Nun ist der Finanzbuchhalter offiziell "Löschzugführer", als Nachfolger von Dieter Fusenig. Es ist verantwortlich für ein Gerätehaus mit zwei Fahrzeugen und 16 Feuerwehrmännern. Seine Aufgaben: "Mir ist die Ausbildung und der Nachwuchs besonders wichtig." Das kommt nicht von ungefähr. Gruchey gehörte 1987 zu den Mitbegründern der Trierer Jugendfeuerwehr, deren Vorstandsmitglied er bis heute ist. "Wir vermitteln den Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art Werte und Berufserfahrungen der Feuerwehr": zusammenhalten, sich gegenseitig helfen. Regelmäßige Zeltlager kommen hinzu. Es gab auch schon gefährliche Situationen, ein Brand bei einem Holzanbieter etwa oder die Bekämpfung des Mosel-Hochwassers. Aber das seien Ausnahmen, sagt Gruchey. Üblich sind eher Übungen - "alle 14 Tage" - und die Pflege des Materials. Zwischendurch Brandschutzdienste bei öffentlichen Veranstaltungen. Oder Aktionen wie das Aufstellen von Weihnachtsbäumen oder die Reinigung der mit Graffiti verschmierten Zewener Waldkapelle. Gruchey hat ständig einen Piepser bei sich. "Wenn sich das jetzt melden würde, müsste ich Sie sofort verlassen", sagt er lächelnd. Zewen ist und bleibt Grucheys Lieblingsort. Sein Vater, Franzose, ließ sich der Liebe wegen hier nieder. "Ein schönes Dorf. Man kennt sich noch untereinander", erklärt der Zewener "Junge" die Attraktivität des Stadtteils. Seine Familie teilt die Lust zum Helfen: Zwei Neffen engagieren sich in Zewens Feuerwehr. Tochter Danielle ist bei den Kürenzer Kollegen aktiv. Und den Schwiegersohn kannte Gruchey bereits als Mitglied der Jugendfeuerwehr.

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