Heiterkeit ist eine ernste Sache

Franzenheim · Lachtränen hat es im Franzenheimer Gemeindehaus bei "Karneval im Ochsenstall" gegeben. Die Theatergruppe des Heimat- und Karnevalvereins führte vor rund 200 Leuten den Schwank um die turbulenten Geburtswehen eines Vereins auf.

 Mit „Karneval im Ochsenstall“ hat der Franzenheimer Heimat- und Karnevalverein die Lacher auf seiner Seite. TV-Foto: Dorothee Quaré

Mit „Karneval im Ochsenstall“ hat der Franzenheimer Heimat- und Karnevalverein die Lacher auf seiner Seite. TV-Foto: Dorothee Quaré

Franzenheim. Friedrich, Hubert, Heini und Judith wollen einen Verein gründen. Aber was darf\'s sein? Fußball, Gesang, Kaninchenzucht? Pizzabäcker Roberto hat die rettende Idee: was Urdeutsches - Karneval. Doch damit fangen die Schwierigkeiten erst an: Darf Huberts unansehnliche Tochter Adelheid wirklich Prinzessin werden? Wer ist dann ihr Prinz? Ruinieren sich Friedrich und Katharina in der Bütt ihre Ehe? Wie es sich für einen Schwank gehört, gelingt die Sache - in dem Fall die Kappensitzung - am Ende doch noch, und so nebenbei finden Pärchen zueinander.
"Karneval im Ochsenstall" heißt der Dreiakter von Wilfried Reinehr, den die Theatergruppe des Heimat- und Karnevalvereins Franzenheim im Gemeindehaus vor rund 200 Besuchern an zwei Abenden aufgeführt hat. Diese haben sich blendend amüsiert: Teilweise deftige Pointen reißen den Saal immer wieder zu Lachsalven hin; beim Gardetanz von Carmen und Roberto wird begeistert mitgeklatscht.
Die zehn Darsteller aus Franzenheim, Hockweiler und Irsch schlüpfen beherzt in die Rollen und drücken ihnen gleichzeitig ihren eigenen - zumeist moselfränkischen - Stempel auf.
Ob der simpel gestrickte Bauer, sein Trampel von Tochter, die bigotte Moralpredigerin oder der clevere Italiener - ausdrucksstarke Gestik und Mimik und ein guter Schuss Lokalkolorit ergeben eine knallige Mischung. Dabei sorgen auch witzige Details wie Klospülung per iPhone für Unterhaltung. "Das Stück ist sehr lebendig, es macht richtig Spaß", sagt Klaus Pieck aus Hockweiler. "Es muss viel Idealismus dahinterstecken", sagt seine Frau Christa.
"Wir formen uns die Figuren ein bisschen zurecht", sagt Regisseur Ingo Lauterbach. "Es sind ja alles Laiendarsteller.Wir haben Spaß daran - der Rest ergibt sich in dem Dreivierteljahr Proben."
Das Geschehen im Stück hat durchaus einen Bezug zur Realität: "Vor einigen Jahren hatten wir genau das Thema: Was für einen Verein gründen wir?", sagt Lauterbach. So wurde im Jahr 1995 der Heimatverein gegründet, der vor vier Jahren mit dem Karnevalverein fusionierte. Das Stück lag in der Schublade, bis nun einige Neuzugänge im Verein die Aufführung möglich machten. DQ
Extra

"Karneval im Ochsenstall" ist am Samstag, 5. November, um 20 Uhr im Bürgerhaus in Gusterath zu sehen, am Sonntag, 6. November, um 17 Uhr. Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Karten zum Preis von sieben Euro gibt es bei Willibrord Meyer im Bürgerhaus oder bei Ortsbürgermeister Alfred Bläser unter Telefon 06588/910349. Darsteller: Jürgen Esch, Birgit Franzen, Hans Meller, Reinhold Müller, Rudi Petschke, Klaus Steffes, Carina und Helga Terres, Mechthilde Trierweiler und Carina Wichmann, Souffleusen Marlene Meller und Sabrina Thein. DQ

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