Helfer für Migranten gesucht

Trier · Die Nachfrage nach Kursen und Veranstaltungen des Multikulturellen Zentrums Trier steigt, und damit die Belastung und der Arbeitsaufwand der derzeit 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Sie hoffen auf Verstärkung und bitten Interessierte, sich zu melden.

 Viktoria Herz (27) unterrichtet Deutsch im Multikulturellen Zentrum. TV-Foto: Darinka Murmann

Viktoria Herz (27) unterrichtet Deutsch im Multikulturellen Zentrum. TV-Foto: Darinka Murmann

Trier. Mehr als 50 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich im Multikulturellen Zentrum in Trier, das 1991 mit nur vier Mitarbeitern gestartet ist. Viktoria Herz (27) ist eine von ihnen. Sie leitet neben ihrem Studium das Verstärkerprojekt des Multikulturellen Zentrums. Das Anliegen: minderjährige Migranten unterstützen, vor allem durch schulvorbereitende und schulbegleitende Deutschkurse.
Doch es gibt zu wenig Ehrenamtliche und damit zu viel Arbeit für das jetzige Team. Bis zu 30 Stunden pro Woche investiert Viktoria Herz neben ihrem Studium in das Ehrenamt. "Begonnen hat das Verstärkerprojekt mit vier Kursen", erzählt sie. "Jetzt sind es 40."
Elyas Pinar, 54, leitet das Multikulturelle Zentrum seit zehn Jahren als Geschäftsführer. "Wir sind nicht nur ein Verein für Migranten und Flüchtlinge. Wir sind auch ein Verein für die angestammte Bevölkerung." Pinar nennt als Beispiel Aufklärungsarbeit bei Trierer Bürgern.
"In den 90er Jahren wurde der Verein gegründet, um politisch aktiv zu werden, und dieser Gründungsidee sind wir treu geblieben", sagt Pinar. Neben politischer Lobbyarbeit widmet sich der Verein der Bildung. Die Nachfrage nach Integrations- und Deutschkursen ist über die Jahre enorm gestiegen - weil Zuwanderer inzwischen verpflichtend Integrationskurse besuchen müssen und die Zahl der Migranten sowohl in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) als auch im Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg ständig steigt.
Voraussetzung: Interesse


Auch Christin Lindner (25) engagiert sich als die Bereichsleiterin ehrenamtlich im Multikulturellen Zentrum. Die angehende Heilerziehungspflegerin kümmert sich unter anderem um das breite Veranstaltungsangebot des Multikulturellen Zentrums und ist für Pressemitteilungen zuständig. "Es macht mich traurig, wie manche Menschen behandelt werden und mit welchen Problemen sie aus bürokratischer Sicht zu kämpfen haben", begründet sie ihr Engagement. Lindner möchte die Menschen informieren und sensibilisieren.
Auch Pinar wünscht sich eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Doch um dieses und andere Projekte zu verwirklichen, benötigt das Multikulturelle Zentrum dringend engagierten ehrenamtlichen Nachwuchs. Voraussetzung seien ein ausgeprägtes Interesse an der Arbeit mit Migranten, Offenheit und Vorurteilslosigkeit, sagt der Geschäftsführer. Alles andere könne erlernt werden.
Kontakt: E-Mail an
buero@multicultural-center.de

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