Helfer im Scheinwerferlicht

Sie unterstützen Hilfsprojekte auch in anderen Erdteilen, erheben sich gegen Fremdenfeindlichkeit oder werten ihr Umfeld mit engagierter Vereinsarbeit auf: Die Träger von Ehrenämtern waren gestern Abend die Stars des Bürgerempfangs, zu dem OB Klaus Jensen eingeladen hatte.

Trier. Ein Bürgerempfang - das war eine Premiere in der Ära Jensen. Sein Vorgänger Helmut Schröer hatte die traditionelle Zusammenkunft noch klassisch als Neujahrsempfang betitelt. "Dieser Empfang soll eine Plattform der Begegnung und des Austausches sein und Raum bieten für den Dank an alle, die sich in dieser Stadt und für diese Stadt so intensiv engagieren", betonte Triers Oberbürgermeister. Dieser Dank stand im Zentrum des feierlichen Abends - in Form der Verleihung des Bürgerpreises 2008. Die Preisträger:

Die "Grünen Damen und Herren" im Mutterhaus: Die Idee der "Grünen Damen und Herren" stammt aus den USA, wo die Helferinnen als "Pink Ladies" bekannt sind. Der deutsche Name leitet sich von der traditionellen grünen Arbeitskleidung ab, mit der sie sich von dem Stationspersonal unterscheiden. Seit 1967 sind bundesweit über 15 000 "Grüne Damen und Herren" in mehr als 700 Krankenhäusern, Altenheimen oder Reha-Kliniken tätig. Ein Team von 21 ehrenamtlich engagierten "Grünen Damen" und drei "Grünen Herren" besucht seit 2005 Patienten im Mutterhaus und steht mit praktischer Hilfe zur Seite. Sie unterstützen die Arbeit der Ärzte, Psychologen, Seelsorger und des Pflegepersonals.

Das Multikulturelle Zentrum Trier: 1991 schlossen sich engagierte Trierer mit Migranten zusammen, um das Multikulturelle Zentrum zu gründen. Heute sind 60 ehrenamtliche Helfer in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Multikulturellen Zentrums aktiv. Die Einrichtung setzt sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung und für ein respektvolles Miteinander sowie Chancengleichheit in allen Lebensbereichen ein. Das Engagement reicht von der Arbeit in Projekten und Angeboten über Beratung und den Betrieb eines Cafés bis zur Organisation von Veranstaltungen.

Mechthild Cordes für das Frauenhaus Trier: Sie ist seit 1991 Gründungsmitglied im Förderverein und führt seit 1992 den Vorsitz im Trägerverein Frauenhaus Trier. Seit der Gründung haben bisher 750 Frauen und 953 Kinder im Frauenhaus gelebt und die Unterstützungsangebote wahrgenommen. Das Haus bietet 18 Plätze für Frauen und Kinder. Das Haus hat acht Mitarbeiterinnen, die sich vier Vollzeitstellen teilen.

Die Neujahrsansprache des OB thematisierte auch die Wirtschaftskrise. "In vielen Gesprächen mit den Verantwortlichen aus der heimischen Wirtschaft und vielen Bürgern konnte ich feststellen, dass nicht nur nach meinem Eindruck die meisten Trierer mit Zuversicht in das neue Jahr blicken. Hierüber freue ich mich sehr." Zuversicht bedeute dabei nicht, die Lage schönzureden und die Augen vor Gefahren zu verschließen, betonte Triers Rathaus-Chef. "Zuversicht heißt hier, die positiven Entwicklungen zu benennen und auf ihnen aufzubauen und bei den negativen entschlossen zu handeln."

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