Helfer in ausweglosen Situationen

Trier · Die Interventionsstelle Trier feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Sie hat sich als fester Bestandteil in der Hilfe gegen Gewalt in sozialen Beziehungen etabliert. Auf der Jubiläumsfeier blicken die Mitarbeiter auf die Anfänge zurück. Was alle Beteiligten besonders loben: die gute Kooperation mit der Polizei.

Trier. "Würde es die Interventionsstelle Trier nicht geben, müsste sie erfunden werden", fasst Mitarbeiterin Pascale Scalla die Bedeutung der Einrichtung zusammen. Die Interventionsstelle (IST) feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.
Zu diesem Jubiläum sind nicht nur die Mitarbeiter der Stelle, die dort oftmals ehrenamtlich tätig sind, zusammengekommen. Auf der kleinen Feier in der Tuchfabrik gratulieren Vertreter aus der Politik ebenso wie die Polizei Triers. Zu letzterer hat die Interventionsstelle ein ganz besonderes Verhältnis.
Nach einem Einsatz wegen Gewalt übermittelt die Polizei mit dem Einverständnis der Frau ihre Kontaktdaten an die Interventionsstelle. Im Zuge dieses sogenannten proaktiven Ansatzes kontaktiert dann die IST die Frauen. "Dieser Ansatz hat geholfen, Betroffene zu erreichen, die von sich aus keine Beratungsstelle aufgesucht hätten", lobt Dagmar Heine-Wiedenmann vom Ministerium für Integration und Familie.
Der Präsident des Polizeipräsidiums Trier, Lothar Schömann, liefert dazu die Fakten: 252-mal hat die Polizei im Jahr 2013 Kontaktdaten an die IST weitergegeben. Im Jahr 2004, als die IST mit ihrer Arbeit begann, war die Kontaktaufnahme mit den Betroffenen noch eine große Herausforderung. "Es gab nur wenige Erfahrungen mit diesem Ansatz. Was muss man etwa tun, wenn der gewalttätige Partner ans Telefon geht? Oder jemand über längere Zeit nicht erreichbar ist? Der Austausch mit anderen so arbeitenden Kolleginnen hat uns da sehr geholfen", sagt Scalla.
Abgerundet wird die Feier mit einem Stück der Theatergruppe Eukitea. "Du bist unschlagbar", so der Titel des Stücks, das in Zusammenarbeit mit der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes entstanden ist.
Die Zuschauer werden durch das Stück aufgerufen, genauer hinzusehen, wie Gewalt entstehen kann. Ein Theaterspiel, das eines der vielen Anliegen der IST widerspiegelt.

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