Helfer in schweren Lebenssituationen

Trier · Martin Schmitt ist einer von vielen Krebspatienten, der mit seiner Familie bei der Psychoonkologischen Beratungsstelle Trier Unterstützung gefunden hat. Die Hilfe richtet sich nämlich nicht an die Patienten alleine, sondern auch an deren Angehörige.

 Carlita Metzdorf-Klos, Leiterin des Trierer Beratungszentrums der Krebsgesellschaft, und der ehemalige Krebspatient Martin Schmitt. TV-Foto: Louisa Klein

Carlita Metzdorf-Klos, Leiterin des Trierer Beratungszentrums der Krebsgesellschaft, und der ehemalige Krebspatient Martin Schmitt. TV-Foto: Louisa Klein

Trier. Drei Jahre lang spürte Martin Schmitt immer wieder Schmerzen im Oberkiefer. Nach mehreren Untersuchungen kam im Dezember 2007 dann die Diagnose: Krebs, ein Oberkiefer-Karzinom in fortgeschrittenem Zustand. "Ein harter Schlag", sagt Schmitt. Ihm wurde ein Stück vom Oberkiefer entfernt, dort trägt er jetzt eine Prothese. "Momentan gelte ich als geheilt", erklärt er, "aber die Belastung hört nach Operationen und Chemo nicht automatisch auf."
Unterstützung haben er und seine Familie in dieser schweren Zeit bei der Trierer Beratungsstelle der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz bekommen, die an diesem Samstag ihr 30-jähriges Bestehen feiert. "Während meiner Erkrankung und der Behandlung habe ich mich sehr zurückgezogen", erzählt der 47-Jährige.
Und Freunden oder Angehörigen, die nicht direkt betroffen sind, fehle oft das nötige Verständnis für die Erkrankung. Auf der Suche nach Beratungsangeboten ist seine Frau schließlich auf die Krebsgesellschaft aufmerksam geworden, die Hilfe und Beratung für die ganze Familie anbietet. "Die Unterstützung war gigantisch", erklärt Martin Schmitt. Es gibt nicht nur Beratungsangebote und Gruppengespräche für die Erkrankten, sondern auch für Angehörige. Je nach den Bedürfnissen der Erkrankten und deren Angehörigen werden die Beratungsangebote zugeschnitten.
"Jeder Mensch hat einen anderen Hilfebedarf, und nach diesem richten wir uns", so Carlita Metzdorf-Klos, Leiterin der Beratungsstelle Trier. "Gerade Angehörige sind oft der Fels in der Brandung für einen Erkrankten, haben aber selber oft eine ähnlich hohe Belastung und brauchen Unterstützung."
Auch Schmitts Ehefrau Heike kam zu den Gruppentreffen, und sein Sohn Leon durfte schon zwei Mal eine Herbstfreizeit für die Kinder krebskranker Eltern besuchen. "Ohne die Unterstützung der Krebsgesellschaft würde es meiner Familie heute sicher nicht so gut gehen", so Schmitt.
An der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Beratungsstelle im Kurfürstlichen Palais nahm er deshalb gerne teil. Neben Vorträgen von Experten erwartete die Besucher ein musikalisches Programm sowie die Möglichkeit zum Austausch. Auch beim Patiententag am heutigen Samstag, der von 11 bis 14 Uhr ebenfalls im Rokokosaal stattfindet, finden die Besucher Informationsstände und persönliche Beratung rund um das Thema Krebs. lok
Der Patiententag findet am heutigen Samstag, zwischen 11 und 14 Uhr im Rokoko-Saal des Kurfürstlichen Palais statt. Die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz kann unterstützt werden: Sparkasse Trier, Kontonummer: 914077, BLZ 58550130. Kontakt: 0651/40551.

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