Henny Weber wiedergewählt

TRIER. (red) In der gut besuchten Mitgliederversammlung des Trierer Kreisverbandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) referierte der Landesvorsitzende der GEW, Tilman Boehlkau zum Thema "Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in Schulen - Vernünftige Konzepte oder blinder Aktionismus?"

Er stellte zunächst fest, dass nach den Pisa-Ergebnissen für die politisch Verantwortlichen Handlungsbedarf bestanden habe und weiterhin bestehe. Bisher seien eine Reihe von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung ergriffen worden. Ein Problem sieht Boehlkau darin, "dass die Qualitätsprogramme zu schnell von oben verordnet und zu wenig unter Einbeziehung der Lehrerkollegien erarbeitet und entwickelt wurden". So entstandene Qualitätsmaßnahmen seien "reine Beschäftigungstherapie", die nicht zu den notwendigen Verbesserungen geführt hätten. Er bemängelte ferner die unzureichenden Unterstützungsleistungen für die Kollegien. Die Vergleichsarbeiten in den Grundschulen beispielsweise bedeuteten eine enorme Mehrarbeit, für die es keine Entlastung gegeben habe. Boehlkau betonte die Notwendigkeit von Qualitätsmaßnahmen, die auch Überprüfungen und Kontrollen einschlössen. Er sprach sich jedoch entschieden dagegen aus, dass derartige Tests zu einer verschärften Selektion missbraucht würden. Schließlich seien jene Pisa-Länder erfolgreicher, die mehr auf Förderung als auf Auslese achteten. Danach ging der Landesvorsitzende auf das Problem des temporären Unterrichtsausfalls ein. Er forderte in diesem Zusammenhang eine Vertretungsreserve in Form von Planstellen sowie die verstärkte Einstellung ausgebildeter Lehrerinnen und Lehrer.Unterstützung für Schulen in Indien

Nach einer Aussprache zum Vortrag und dem Tätigkeitsbericht von Henny Weber fanden die Wahlen zum Kreisvorstand der GEW Trier statt. Henny Weber wurde für weitere zwei Jahre zur Vorsitzenden des Kreisverbandes gewählt. Abschließend informierte Josef Malat über das Indien-Projekt des Auguste-Viktoria-Gymnasiums Trier. Die Versammlung beschloss, die Schulen in Indien erneut mit einem finanziellen Beitrag zu unterstützen.

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