Hermesstraßen-Brücke und Fußgängersteg der Aulstraßen-Brücke in Trier werden abgerissen

Trier · Beschlossene Sache: Die Hermesstraßen-Brücke und die Fußgängerbrücke Aulstraße werden 2016 abgerissen und durch neue Fertigkonstruktionen ersetzt. Die beiden Projekte mit geschätzten Gesamtkosten von 820 000 Euro hat der Steuerungsausschuss des Stadtrats jeweils einstimmig abgesegnet.

Trier. Mehr als 100 Jahre lang war die über die Gleise der Bahnstrecke Koblenz-Perl führende Hermesstraßen-Brücke eine wichtige innerstädtische Verkehrsverbindung. Nun muss sie dringend weg. Die 1912/13 erbaute stählerne Straßenbrücke ist marode und für Kraftfahrzeuge schon seit 16 Monaten gesperrt. Der letzte Brückencheck brachte die Bewertung mit der Zustandsnote 3,9; die bedeutet: Stand- und Verkehrssicherheit sind nicht mehr gewährleistet (der TV berichtete).
In seiner Sitzung am Donnerstagabend hat der Steuerungsausschuss des Stadtrates Nägel mit Köpfen gemacht: Weil eine Sanierung technisch zu aufwendig und teuer wäre, wird die Hermesstraßen-Brücke gemäß einstimmigem Beschluss abgerissen und durch eine neue Fertigkonstruktion aus Aluminium ersetzt. Die allerdings bleibt wie zuletzt Radfahrern und Fußgängern vorbehalten und wird deshalb nur noch drei Meter breit sein. Die Vorgängerkonstruktion bringt es auf fünf Meter Breite. Geschätzte Kosten: 480 000 Euro.
Auch der parallel der Aulstraßen-Brücke verlaufende Fußgängersteg, eine Stahlfachwerkkonstruktion aus dem Jahr 1978, ist ein Auslaufmodell, wenn auch die Brückenbewertung geringfügig besser ausgefallen ist (3,6) als in der Hermesstraße. Weil auch in diesem Fall eine Erneuerung als Alternative nicht in Betracht kommt, hat der Ausschuss ebenfalls einstimmig den Abriss und Ersatz durch eine Alufertigkonstruktion beschlossen. Voraussichtliche Kosten: 340 000 Euro.
Der neue Fußgängersteg dürfte an dieser Stelle nur eine Übergangslösung sein. Mit dem Ausbau der Aulstraße (frühestens 2018) wird auch die Brückenverbindung zwischen Feyen-Weismark und Trier-Süd erneuert und dabei einen Gehweg erhalten.Übergangslösung im Süden


Die Fußbrücke soll anschließend an anderer Stelle im Stadtgebiet Verwendung finden, möglicherweise etwa einen Kilometer weiter südlich als Ersatz für die Sandbachbrücke über die Bahngleise, an der ebenfalls der Zahn der Zeit nagt.
Da Hermes- und Aulstraßen-Brücke über dieselben Bahngleise führen, sollen die Abriss- und Neubauarbeiten parallel stattfinden. Das federführende Tiefbauamt kann nun nach dem Baubeschluss des Steuerungsausschusses die Projekte ausschreiben und den Zeitplan mit der Deutschen Bahn abstimmen. Denn die Arbeiten und Zugverkehr schließen aus Sicherheitsgründen einander aus.
Nach derzeitigem Stand soll während der heißen Brückentauschphase voraussichtlich im kommenden Sommer überwiegend an Wochenenden und nachts gearbeitet werden. Radfahrer und Fußgänger müssen für mehrere Monate auf Umleitungen ausweichen, ehe sie die neuen Brückenverbindungen nutzen können.
Ein Geschäft lässt sich zumindest mit dem Stahl der Hermes straßenbrücke nicht mehr machen. Statt in der Metallverwertung wird er wohl eher beim Sondermüll landen, da er mit Teer, Blei und Asbest belastet ist.

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